La Ilaha Illa Anta Subhanaka Inni Kuntu Minaz Zalimin

Hand aufs Herz: Wer von uns kennt das nicht? Du steckst in der Klemme. So richtig. Eine Situation, die so aussichtslos erscheint, dass du am liebsten schreien würdest. Oder dich unter einer Decke verstecken. Vielleicht beides gleichzeitig?
Ich behaupte mal, wir alle. Und genau da kommt ein kleiner Satz ins Spiel, der, ganz ehrlich, manchmal fast schon wie ein Zauberspruch wirkt. Ein sehr langer Zauberspruch, zugegeben. Aber einer mit Power.
Die Rede ist von: La Ilaha Illa Anta Subhanaka Inni Kuntu Minaz Zalimin.
Ja, ich weiß. Klingt erstmal nach einer esoterischen Formel aus einem Fantasy-Roman. Ist es aber nicht. Es ist ein Gebet. Ein sehr altes Gebet. Und meine, vielleicht etwas unpopuläre Meinung? Es ist das ultimative "Sorry, Chef!"-Gebet.
Okay, bevor jetzt die Religionswissenschaftler mit erhobenem Zeigefinger kommen: Ich weiß, was es eigentlich bedeutet. "Es gibt keinen Gott außer Dir. Gepriesen seist Du. Wahrlich, ich gehöre zu den Ungerechten." Tiefgründig, spirituell, wichtig. Alles klar.
Aber mal ehrlich, in der akuten Notlage? Da denk ich eher: "Mist gebaut! Hilfe! Bitte, bitte, bitte!" Und genau das ist, finde ich, die versteckte Genialität dieses Gebets.
Denn, mal ehrlich, wann beten wir denn wirklich? Meistens dann, wenn die Hütte brennt, oder? Wenn der Job weg ist, die Beziehung zerbricht, das Auto kaputt geht. Oder wenn man versehentlich die teure Vase der Oma zerschmettert hat. Ups.
La Ilaha Illa Anta Subhanaka Inni Kuntu Minaz Zalimin ist wie ein kosmischer Notruf. Ein verzweifeltes Aufstöhnen in den Äther. Und das Schöne daran? Es gesteht die eigene Fehlbarkeit ein.
"Inni Kuntu Minaz Zalimin" – "Ich gehöre zu den Ungerechten." Boom! Da ist es. Die Einsicht. Das Eingeständnis. "Ja, ich habe Mist gebaut. Ich war blöd, unaufmerksam, naiv, was auch immer. Aber hilf mir trotzdem!"
Und das ist doch irgendwie menschlich, oder? Wir sind nun mal nicht perfekt. Wir stolpern, fallen hin, machen Fehler. Und dann brauchen wir eine Hand, die uns wieder aufhilft. Eine Stimme, die uns sagt: "Schon gut. Steh wieder auf. Mach weiter."
Dieses Gebet ist, für mich, ein Weg, genau diese Hand, diese Stimme zu finden. Egal, woher sie kommt. Egal, wie man sie nennt. Es ist der Akt der Demut, der Akzeptanz, der uns wieder in Bewegung bringt.
Der "Oma-Vase-Effekt"
Stell dir vor, du hast eben Omas Lieblingsvase in tausend Stücke zerlegt. Panik pur! Aber anstatt jetzt krampfhaft zu versuchen, die Scherben zusammenzukleben (was die Sache nur noch schlimmer macht), atmest du tief durch und sagst: La Ilaha Illa Anta Subhanaka Inni Kuntu Minaz Zalimin. Und plötzlich…irgendwas passiert.
Vielleicht entdeckst du im Keller eine noch schönere Vase. Vielleicht stellt sich heraus, dass Oma die alte Vase sowieso nicht mochte. Vielleicht kommt einfach nur ein bisschen Ruhe in die Situation. Egal was es ist: Es hilft.
Es ist, als würde man ein Update für die eigene Seele installieren. Ein kleines "Reset", um wieder klarer zu sehen. Um zu erkennen, dass das Leben weitergeht, auch wenn mal eine Vase zu Bruch geht.
Und ja, vielleicht ist das alles nur Hokuspokus. Vielleicht bilde ich mir das alles nur ein. Aber hey, wenn es hilft, ist es doch egal, oder?
Also, das nächste Mal, wenn du im Schlamassel steckst, probier's doch einfach mal aus. Kann ja nicht schaden. Und wer weiß, vielleicht entdeckst du ja auch die magische Kraft dieses kleinen, langen, aber irgendwie tröstlichen Zauberspruchs.
Ich persönlich finde: Ein bisschen kosmische "Sorry, Chef!"-Power kann nie schaden. Und wer weiß, vielleicht ist das ja auch der Grund, warum dieses Gebet seit Jahrhunderten so viele Menschen berührt. Es ist einfach ehrlich. Und verdammt wirksam, wenn man sich eingesteht: "Ja, ich war ein Zalim."
Und das ist okay.



