Loriot Ich Will Einfach Nur Hier Sitzen Text

Kennt ihr das? Dieser eine Zustand, in dem einfach alles...zuviel ist? Die E-Mails, die Termine, die Schwiegermutter, die fragt, wann denn endlich Enkel kommen? Manchmal wünscht man sich doch einfach nur, ein Faultier zu sein, das in Zeitlupe von Ast zu Ast klettert. Oder eben...einfach nur da zu sitzen.

Loriot, unser aller Meister der feinen Ironie und des tieferen Verständnisses für den menschlichen Alltagswahnsinn, hat genau dieses Gefühl perfekt in seinem Sketch "Ich will einfach nur hier sitzen" eingefangen. Eine Perle der deutschen Comedy, die so simpel ist, dass sie schon wieder genial ist.

Der Sitzenbleiber des Lebens

Der Sketch ist, wie so oft bei Loriot, denkbar einfach: Ein Mann (gespielt von Loriot selbst, natürlich) sitzt. Einfach nur. In einem Sessel. Seine Frau (gespielt von Evelyn Hamann, der unangefochtenen Königin des trockenen Humors) versucht, ihn zu irgendeiner Aktivität zu bewegen. Aber er...will einfach nur sitzen.

Das ist doch wie im echten Leben, oder? Stell dir vor, du kommst nach einem langen Arbeitstag nach Hause. Der Stapel mit der Post droht vom Tisch zu kippen, der Hund bellt nach Aufmerksamkeit, und die Kinder schreien nach Abendessen. Was willst du? Richtig! Einfach nur...sitzen!

Keine Termine, keine Verpflichtungen, keine Diskussionen über die richtige Zubereitung von Rosenkohl. Nur Stille. Oder das leise Rauschen des Windes. Oder das meditative Knistern des Kamins. Klingt doch paradiesisch, oder?

Die Kunst des Nichts-Tuns

Das Geniale an Loriots Sketch ist, dass er eben nicht nur das plumpe "Ich bin faul" darstellt. Es ist die Sehnsucht nach einer Auszeit, nach einem Moment der Ruhe in einer Welt, die immer schneller zu drehen scheint. Es ist die Rebellion gegen den Optimierungswahn, gegen die ständige Erwartung, produktiv und aktiv zu sein.

Manchmal ist das Produktivste, was man tun kann, eben gar nichts. Stell dir vor, dein Gehirn ist wie ein überfüllter Computer. Irgendwann muss man mal den Papierkorb leeren, die Festplatte defragmentieren und einfach mal...abschalten. Und wie geht das am besten? Richtig, durch sitzen! Vielleicht noch mit einer Tasse Tee. Oder einem Glas Wein. Aber Hauptsache: sitzen.

Mehr als nur ein Sketch

Loriots "Ich will einfach nur hier sitzen" ist mehr als nur ein lustiger Sketch. Es ist eine Hymne an die Entschleunigung, eine Ode an die Faulheit (im besten Sinne des Wortes) und eine liebevolle Karikatur des modernen Lebens.

Es ist der perfekte Sketch für alle, die sich manchmal überfordert fühlen, für alle, die sich nach Ruhe sehnen, und für alle, die einfach mal lachen wollen. Und es ist der Beweis dafür, dass man mit den einfachsten Mitteln die größten Wahrheiten erzählen kann.

Also, das nächste Mal, wenn dir alles zu viel wird, erinnere dich an Loriot und seinen Sessel. Und gönn dir eine Auszeit. Setz dich hin. Atme tief durch. Und genieße den Moment. Denn manchmal ist das Einfachste das Beste. Und manchmal ist das Sitzen die beste Medizin.

Vergiss nicht: das Leben ist kurz. Manchmal muss man einfach nur...sitzen!

Und wer weiß, vielleicht kommt ja auch irgendwann die Schwiegermutter vorbei und fragt: "Na, sitzt du schon wieder nur da?" Dann kannst du ganz Loriot-like antworten: "Ich will einfach nur hier sitzen!"