Max Frisch Du Sollst Dir Kein Bildnis Machen

Na, kennst du das auch? Man trifft jemanden, und *schwupps*, hat man schon ein Bild im Kopf? "Der ist bestimmt so..." oder "Die macht sicher das..." Verrückt, oder? Max Frisch hat sich darüber auch den Kopf zerbrochen, und zwar in seinem Buch "Du sollst dir kein Bildnis machen". Keine Sorge, klingt biblisch, ist aber viel cooler!
Was steckt denn drin?
Stell dir vor, da ist dieser Herr Gantenbein. Ein ganz normaler Typ, könnte dein Nachbar sein, oder der Typ, der dir jeden Morgen den Kaffee macht (mit extra viel Schaum, hoffentlich!). Gantenbein hat 'ne Macke: Er trägt eine Brille, obwohl er gar keine braucht. Warum? Tja, das ist die große Frage. Er will sich quasi hinter einer falschen Identität verstecken. Komisch, aber irgendwie auch verständlich, oder?
Frisch spielt hier ein echt raffiniertes Spiel. Gantenbein erfindet sich ständig neu. Er ist mal blind, mal der betrogene Ehemann, mal der coole Single. Er schlüpft in verschiedene Rollen, als würde er verschiedene Klamotten anprobieren. Nur dass er keine Kleider anprobiert, sondern Lebensentwürfe. Ziemlich abgefahren, oder? Fast so, als würde er ständig "Wer bin ich?" spielen, nur ohne die peinlichen Partyspiele.
Und warum das Ganze? Weil er Angst hat, von anderen Leuten – und besonders von seiner Frau – in eine Schublade gesteckt zu werden. Er will sich nicht festlegen lassen. Er will frei sein. Klingt nachvollziehbar, oder? Wer will schon ein Etikett auf der Stirn tragen, auf dem "Langweiler", "Kontrollfreak" oder "Drama Queen" steht?
Die Sache mit den Bildern
Der Titel "Du sollst dir kein Bildnis machen" ist natürlich kein Zufall. Frisch kritisiert, dass wir Menschen dazu neigen, uns von anderen ein vorgefertigtes Bild zu machen. Wir sehen jemanden und denken sofort: "Ah, das ist so ein Typ!" Aber ist das fair? Kennen wir die Person wirklich? Oder sehen wir nur unsere eigenen Vorurteile und Projektionen?
Frisch zeigt uns, wie gefährlich diese Bilder sein können. Sie engen uns ein, sie verhindern, dass wir andere wirklich kennenlernen, und sie können sogar Beziehungen zerstören. Stell dir vor, du datest jemanden, und derjenige behandelt dich die ganze Zeit so, als wärst du dein Ex-Freund/deine Ex-Freundin. Total ätzend, oder? Man will ja schließlich als Individuum wahrgenommen werden!
Und das gilt nicht nur für andere, sondern auch für uns selbst! Oft haben wir auch von uns selbst ein bestimmtes Bild im Kopf: "Ich bin halt so...", "Ich kann das nicht..." Blödsinn! Wir können uns verändern, wir können wachsen, wir können uns neu erfinden! So wie Gantenbein, nur vielleicht ein bisschen weniger chaotisch.
Also, was lernen wir daraus?
Frisch will uns nicht sagen, dass wir keine Meinungen haben sollen. Aber er will uns dazu anregen, offener zu sein, neugieriger, und vor allem: weniger voreilig. Wir sollen die Leute nicht in Schubladen stecken, sondern ihnen die Chance geben, sich selbst zu zeigen. Und uns selbst auch!
Denk mal drüber nach: Wie oft hast du schon jemanden falsch eingeschätzt? Oder dich selbst unterschätzt? Wahrscheinlich öfter, als du zugeben willst. Aber das ist okay! Wir sind alle nur Menschen. Aber wir können versuchen, besser zu werden. Mehr zuhören, weniger urteilen, und uns immer wieder daran erinnern: Hinter jeder Fassade steckt mehr, als wir auf den ersten Blick sehen.
Und wenn du das nächste Mal jemanden triffst, versuche, das Bild in deinem Kopf ein bisschen zu verwischen. Vielleicht wirst du überrascht sein, was du dann entdeckst! Vielleicht triffst du einen neuen Freund, eine neue Liebe, oder einfach nur einen interessanten Menschen. Und vielleicht lernst du dabei auch noch etwas über dich selbst.
Also, Kopf hoch, Brille putzen (auch wenn du keine brauchst!) und mit offenen Augen durch die Welt gehen! Wer weiß, welche spannenden Geschichten da draußen auf dich warten. Und denk dran: Du bist mehr als das Bild, das andere von dir haben. Du bist ein Unikat, und das ist gut so!



