Mein Sohn Bekommt Sein Leben Nicht In Den Griff

Kennen Sie das Gefühl, wenn Ihr Sohn, der eigentlich schon erwachsen sein sollte, irgendwie noch nicht so richtig im Leben angekommen ist? Als ob er immer noch auf der Startrampe steht, aber der Countdown schon lange abgelaufen ist? Keine Sorge, damit sind Sie nicht allein! Viele Eltern machen sich Sorgen, wenn ihre Kinder den "Erwachsenen-Modus" gefühlt langsamer einschalten als andere. Es ist, als würde man beobachten, wie ein Kuchen backt, der einfach nicht aufgehen will. Aber keine Panik, es gibt Wege, den Ofen anzuheizen!
Warum sollten Sie sich überhaupt darum kümmern? Na, weil's Ihr Sohn ist! Und weil sein Glück auch Ihr Glück ist. Stell dir vor, du beobachtest einen kleinen Vogel, der versucht zu fliegen, aber immer wieder runterfällt. Du willst ihm doch helfen, die Flügel auszubreiten, oder? Es geht nicht darum, ihn zu zwingen, ein bestimmtes Leben zu führen, sondern darum, ihn zu unterstützen, sein Leben zu leben.
Was bedeutet "Sein Leben nicht in den Griff bekommen" eigentlich?
Das kann viele Gesichter haben. Vielleicht findet er keinen Job, der ihm Spaß macht (oder überhaupt irgendeinen Job). Vielleicht ist er immer noch im Hotel Mama und Papa eingebucht, obwohl er längst die Altersgrenze für All-Inclusive überschritten hat. Oder er hangelt sich von einer unglücklichen Beziehung zur nächsten, wie ein Äffchen von Liane zu Liane, ohne jemals wirklich anzukommen.
Denken Sie an das berühmte Chaos im Kinderzimmer. Nur dass das Kinderzimmer jetzt seine Wohnung ist und das Chaos nicht mehr nur Legosteine, sondern unbezahlte Rechnungen, Stapel von ungelesenen Büchern und ein Kühlschrank, der eher einer wissenschaftlichen Expedition gleicht.
Es ist wichtig zu verstehen, dass "sein Leben nicht in den Griff bekommen" nicht unbedingt bedeutet, dass er faul oder dumm ist. Oft steckt etwas anderes dahinter: Angst vor dem Scheitern, fehlendes Selbstvertrauen oder einfach Orientierungslosigkeit. Es ist wie bei einem Navigationssystem, das keine Satelliten findet – man weiß zwar, man will irgendwohin, aber eben nicht wie.
Was können Sie als Eltern tun?
Zuerst einmal: Atmen Sie tief durch. Panik ist keine Lösung. Es ist wichtig, dass Sie ruhig und unterstützend bleiben. Stellen Sie sich vor, Sie sind der Fels in der Brandung, nicht die Brandung selbst.
Zweitens: Reden Sie mit ihm. Aber nicht im belehrenden Tonfall! Fragen Sie ihn, was ihn beschäftigt, was seine Träume sind, wo er Hilfe braucht. Hören Sie aktiv zu, ohne zu urteilen. Manchmal hilft es schon, einfach nur zu wissen, dass jemand da ist, der einem zuhört. Erinnern Sie sich an die Zeit, als er klein war und mit einem aufgeschlagenen Knie zu Ihnen kam. Sie haben ihm nicht gesagt, er solle sich nicht so anstellen, sondern ihn getröstet und das Knie verbunden. Machen Sie es jetzt genauso.
Drittens: Bieten Sie Hilfe an, aber drängen Sie sich nicht auf. Vielleicht braucht er Hilfe bei der Jobsuche, bei der Wohnungssuche oder bei der Organisation seiner Finanzen. Bieten Sie Ihre Unterstützung an, aber respektieren Sie seine Entscheidung, wenn er sie nicht annehmen will. Es ist wichtig, dass er das Gefühl hat, die Kontrolle über sein Leben zu haben, auch wenn er gerade nicht weiß, wie er sie ausüben soll.
Viertens: Ermutigen Sie ihn, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Manchmal brauchen wir einfach einen neutralen Gesprächspartner, der uns hilft, unsere Gedanken zu sortieren und neue Perspektiven zu gewinnen. Ein Coach oder Therapeut kann ihm helfen, seine Stärken zu erkennen, seine Ziele zu definieren und einen Plan zu entwickeln, wie er diese erreichen kann.
Fünftens: Lassen Sie ihn Fehler machen. Das ist vielleicht der schwierigste Punkt für Eltern, aber er ist unglaublich wichtig. Fehler sind Lernchancen. Wenn er immer nur auf Nummer sicher geht, wird er nie lernen, Risiken einzugehen und aus seinen Fehlern zu lernen. Erinnern Sie sich an das erste Mal, als er Fahrrad gefahren ist. Er ist bestimmt hingefallen, aber er hat wieder aufgestanden und weitergemacht. Lassen Sie ihn auch jetzt wieder aufstehen.
Es ist ein Marathon, kein Sprint
Vergessen Sie nicht: Es braucht Zeit, das Leben in den Griff zu bekommen. Es ist ein Prozess, kein Ereignis. Und es ist ein sehr individueller Prozess. Jeder Mensch hat sein eigenes Tempo. Seien Sie geduldig mit Ihrem Sohn und mit sich selbst. Unterstützen Sie ihn auf seinem Weg, aber lassen Sie ihn seinen eigenen Weg gehen. Und denken Sie daran: Am Ende zählt nicht, wie schnell er ans Ziel kommt, sondern dass er überhaupt ankommt – und dass er dabei glücklich ist.
Und falls Sie sich selbst mal wieder fragen: "Warum bekommt mein Sohn sein Leben nicht in den Griff?" Dann erinnern Sie sich an den Kuchen, der nicht aufgehen will. Manchmal braucht er einfach nur ein bisschen mehr Zeit, ein bisschen mehr Wärme und vielleicht noch eine Prise Backpulver.



