Meine Frau Ihre Schwiegereltern Und Ich Teil 2

Ach, Meine Frau, ihre Schwiegereltern und Ich – Teil 2. Wo fange ich da nur an? Sagen wir mal so: Urlaub mit der Familie meiner Frau ist… eine Erfahrung. Eine Erfahrung, die man am besten mit Humor nimmt. Sonst wird man wahnsinnig.
Letztes Jahr waren wir in Italien. Rom, um genau zu sein. Rom! Wunderschön, historisch, romantisch… und voller Menschen, die genauso genervt von den Touristenmassen sind wie ich.
Meine Frau, Sophia, liebt ihre Eltern. Das ist ja auch gut so. Aber sie liebt es auch, ihnen ALLES recht zu machen. Versteht mich nicht falsch, ich mag ihre Eltern ja auch. Meistens. Aber drei Generationen unter einem Dach… oder in einem viel zu kleinen Mietwagen durch Rom… das ist eine Herausforderung.
Das Hotel
Fangen wir mit dem Hotel an. Sophia hatte ein charmantes kleines Hotel im Herzen Roms gebucht. “Charmant” ist hier das Schlüsselwort. Es war charmant klein. Sehr charmant klein. So charmant klein, dass mein Koffer kaum in den Fahrstuhl passte. Und der Fahrstuhl funktionierte nur jedes zweite Mal.
Ihre Mutter, Helga, fand das Hotel natürlich “entzückend”. Ihr Vater, Günther, murmelte irgendwas von “Brandgefahr” und “zu wenig Platz für seinen Bauch”. Ich nickte innerlich zustimmend.
Das Essen
Das Essen in Rom war… interessant. Ich bin ein Fan von italienischer Küche. Pizza, Pasta, Gelato… herrlich! Helga hingegen ist der Meinung, dass italienisches Essen zu fettig ist. Günther bevorzugt deftige Hausmannskost. Also endeten wir jeden Abend in einem anderen Restaurant, in dem ich versuchte, allen Geschmäckern gerecht zu werden. Eine unmögliche Aufgabe.
Ich sage es ja nur ungern, aber manchmal wünschte ich mir, wir würden einfach nur eine Pizza mit Salami essen und fertig. Aber nein, es muss ja immer das “perfekte” Restaurant für alle gefunden werden.
Einmal bestellte Günther Spaghetti Carbonara. Als er feststellte, dass da rohe Eier drin waren, war die Hölle los. Er beschwerte sich lauthals beim Kellner, der offensichtlich keine Ahnung hatte, was Günther von ihm wollte. Sophia übersetzte mit einem gequälten Lächeln. Ich aß einfach weiter. Ich hatte Hunger.
Die Sehenswürdigkeiten
Rom ist voll von Sehenswürdigkeiten. Das Kolosseum, der Petersdom, der Trevi-Brunnen… man könnte Wochen damit verbringen, alles zu sehen. Aber wenn man mit den Schwiegereltern unterwegs ist, wird aus Sightseeing schnell Sightstressing.
Helga wollte jede Kirche von innen sehen. Günther wollte sich jede Statue genau ansehen und kommentieren. Sophia wollte alles fotografieren. Und ich? Ich wollte nur einen Kaffee und eine ruhige Minute.
Beim Trevi-Brunnen war es besonders schlimm. Jeder wollte ein Foto machen. Helga drängelte sich vor. Günther meckerte über die Touristen. Sophia versuchte, alle zu beruhigen. Und ich? Ich wurde von einem Taschendieb angerempelt. Willkommen in Rom!
Die “Unstimmigkeiten”
Es gab natürlich auch kleine Unstimmigkeiten zwischen mir und den Schwiegereltern. Zum Beispiel, als ich vorschlug, einen Tag am Strand zu verbringen. Helga fand das zu anstrengend. Günther hatte Angst vor Sonnenbrand. Also blieben wir in der Stadt und besuchten ein Museum für moderne Kunst. Ich verstehe moderne Kunst immer noch nicht.
Oder als ich vorschlug, eine Vespa zu mieten, um die Stadt zu erkunden. Helga fand das zu gefährlich. Günther hatte Angst vor Stürzen. Also fuhren wir mit dem Bus. Der Bus war überfüllt und stickig. Ich schwitzte wie ein Schwein.
Am Ende des Urlaubs war ich erschöpft, aber auch irgendwie amüsiert. Es war ein Urlaub voller Chaos, Stress und kleiner Katastrophen. Aber es war auch ein Urlaub voller Liebe, Familie und unvergesslicher Momente.
Nächstes Jahr fahren wir nach Mallorca. Ich habe schon mal vorsorglich Ohropax bestellt.
Vielleicht ist meine Meinung ja unpopulär, aber manchmal… Manchmal träume ich von einem Urlaub alleine. Einfach nur ich, ein gutes Buch und ein ruhiger Strand.
Aber dann sehe ich Sophia lächeln, wie sie mit ihren Eltern lacht, und ich weiß, dass es das alles wert ist. Irgendwie.



