Meine Freundin Wird Geschlagen Was Kann Ich Tun
Meine Freundin wird geschlagen. Was kann ich tun? Puuuh, schwierige Frage, oder? Und ehrlich gesagt, eine Frage, bei der ich mir denke: "Moment mal, ist das wirklich MEINE Aufgabe?" Unpopuläre Meinung, ich weiß. Aber hört mir kurz zu!
Klar, Gewalt ist doof. Mega-doof. Dagegen sind Rosenkohl und Stau auf der A1 Gold wert. Aber stell dir vor, du siehst einen Autounfall. Rennt man dann sofort los und operiert selbst? Eher nicht. Man ruft die Profis: Krankenwagen, Feuerwehr, die *richtigen* Leute.
Genauso ist es hier. Ich bin kein Superman (obwohl ich eine ziemlich coole Unterhose habe). Ich bin nicht der Held ihrer Geschichte (obwohl ich ihr Lieblingsfrühstück mache). Ich bin ihr Freund. Und als Freund habe ich bestimmte... Grenzen.
Die "Ich bin der Held"-Falle
Manchmal, und ich gebe es zu, kitzelt es in mir. Der weiße Ritter, der seine Prinzessin rettet. Klingt romantisch, ist aber oft dumm. Warum? Weil ich erstens die Situation wahrscheinlich verschlimmere. Bin ich ausgebildet in Selbstverteidigung? Nein. Habe ich einen Plan? Meistens nicht. Renne ich blindlings rein? Vielleicht, wenn sie wirklich, wirklich leckere Schokolade hat.
Zweitens, es ist IHRE Geschichte. Sie muss ihre eigenen Entscheidungen treffen. Und auch wenn es schwerfällt zuzusehen, ich kann sie nicht zwingen, etwas zu tun, was sie nicht will. (Außer vielleicht "Game of Thrones" gucken. Das geht immer.)
Was ich stattdessen tun kann (und sollte!)
Okay, okay, ich bin ja schon brav. Natürlich sitze ich nicht einfach nur da und esse Popcorn. Ich biete meine Hilfe an. Aber eben auf eine Art, die wirklich etwas bringt.
Ich kann ihr zuhören. Einfach nur da sein. Ein offenes Ohr, eine Schulter zum Anlehnen, ein Vorrat an Taschentüchern (und Schokolade!). Das ist oft mehr wert als jeder Kung-Fu-Move. Ich kann ihr helfen, ihre Gedanken zu sortieren. Ihr Mut zusprechen. Ihr sagen, dass sie nicht alleine ist.
Ich kann ihr helfen, professionelle Hilfe zu finden. Beratungsstellen, Frauenhäuser, die Polizei. Diese Leute wissen, was sie tun. Sie haben die Erfahrung, die Ressourcen und die Ausbildung, um ihr wirklich zu helfen. Ich kann sie begleiten, sie unterstützen, ihr den Rücken stärken.
Ich kann meine Unterstützung anbieten, wenn sie bereit ist, Schritte zu unternehmen. Fahrdienst zur Polizei, Hilfe beim Packen, ein sicheres Zuhause für eine Weile. Praktische Hilfe, die wirklich etwas bewirkt.
Der kleine (aber wichtige) Unterschied
Es geht um den Unterschied zwischen "Ich rette dich!" und "Ich bin für dich da!". Ersteres ist egoistisch. Es geht um mein Ego, darum, mich gut zu fühlen. Letzteres ist selbstlos. Es geht um sie, um ihre Sicherheit, um ihr Wohlbefinden.
Und ganz ehrlich, es ist auch besser für meine Nerven. Ich bin zwar ein toller Freund, aber ein mieser Kämpfer. Ich würde wahrscheinlich schon beim Anblick einer bösen Grimasse weinend davonlaufen.
Also, was tun, wenn meine Freundin geschlagen wird? Nicht den Helden spielen. Sondern der beste Freund sein, der ich sein kann. Zuhören, unterstützen, helfen, professionelle Hilfe vermitteln. Und vielleicht, ganz vielleicht, ein bisschen Schokolade anbieten. Denn Schokolade hilft immer. Fast immer. Außer vielleicht bei Rosenkohl und Stau auf der A1. Da hilft nur noch Galgenhumor.
Und eins noch: Wenn ich sehe, dass jemand meine Freundin schlägt, dann... ja, dann rufe ich natürlich sofort die Polizei. Bin ja nicht blöd.
P.S.: Und wenn sie wirklich, wirklich will, dass ich "Game of Thrones" mit ihr gucke, dann würde ich mich vielleicht doch in den Kampf stürzen. Für Drachen und Intrigen ist alles erlaubt!
