Mich Muss Man Sich Nervlich Erstmal Leisten Können
Also, Leute, mal ehrlich: Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr euch eigentlich aufregen müsstet, aber innerlich einfach nur denkt: "Nee, heute nicht. Dafür hab ich weder die Kraft noch die Nerven"?
Genau darum geht's: "Mich muss man sich nervlich erstmal leisten können." Das ist keine Floskel, das ist eine Lebenseinstellung. Eine Art innere Börse, auf der man seine mentalen Ressourcen verwaltet.
Die innere Nerven-Börse
Stellt euch vor, ihr habt ein Konto. Ein Nervenkonto. Jeder Wutanfall, jede Diskussion, jede Auseinandersetzung kostet euch Nerven. Und, Überraschung, ihr habt keinen unendlichen Kontostand!
Manche Leute haben ein prall gefülltes Konto, wahrscheinlich geerbt von einem buddhistischen Mönch. Andere… nun, die haben wahrscheinlich schon mehrmals ihren Dispo überzogen und leben gefährlich nah am mentalen Bankrott.
Ich zum Beispiel? Sagen wir mal so: Mein Konto ist chronisch unterfinanziert. Da muss ich mir gut überlegen, ob ich mir wirklich leisten kann, mich über den Typen aufzuregen, der im Supermarkt an der Kasse vordrängelt. Meistens siegt dann die Faulheit. (Und heimliche Schadenfreude, wenn er dann vom Kassierer zurechtgewiesen wird. Psst!).
Wann lohnt sich die Investition?
Die Frage ist ja: Wann lohnt sich eine Investition in Aufregung überhaupt? Man muss da strategisch vorgehen. Ist es etwas, das wirklich wichtig ist? Betrifft es grundlegende Werte? Oder ist es nur der bescheuerte Kommentar von Tante Erna beim Familienfest?
Bei Tante Erna ist die Antwort meistens: **Nein!** Einfach lächeln, nicken und innerlich eine Liste von Dingen erstellen, die man lieber tun würde, als zuzuhören. Zum Beispiel: Eine einstündige Dokumentation über das Liebesleben von Regenwürmern schauen. (Wäre immer noch spannender!).
Die Kunst des Nicht-Aufregens
Das Geheimnis liegt in der Kunst des Nicht-Aufregens. Klingt einfach, ist es aber nicht. Es erfordert Übung, Selbstbeherrschung und eine gesunde Portion Zynismus.
Man muss lernen, Dinge zu akzeptieren, die man nicht ändern kann. Den Stau auf der Autobahn? Den unfreundlichen Busfahrer? Die Tatsache, dass manche Leute einfach immer Recht haben müssen? (Spoiler: Haben sie nicht!).
Es gibt Techniken, die helfen können:
- Tief durchatmen: Klingt banal, wirkt aber Wunder. Sauerstoff ist gut für's Gehirn und beruhigt die Nerven.
- Perspektive ändern: Ist das wirklich so schlimm? Wird das in fünf Jahren noch eine Rolle spielen? Wahrscheinlich nicht.
- Humor: Über sich selbst lachen ist immer eine gute Idee. Vor allem, wenn man gerade dabei ist, sich über etwas völlig Lächerliches aufzuregen.
- Ablenkung: Kopfhörer auf, Lieblingsmusik an und die Welt um sich herum ausblenden.
Die Vorteile des entspannten Lebens
Was bringt das Ganze? Eine Menge! Weniger Stress, mehr Energie, ein längeres Leben (wahrscheinlich) und allgemein ein besseres Lebensgefühl.
Stellt euch vor: Ihr geht entspannt durch den Tag, lasst euch von Kleinigkeiten nicht aus der Ruhe bringen und habt am Ende des Tages noch genug Nerven, um etwas Schönes zu unternehmen. Zum Beispiel: Ein entspanntes Bad nehmen, ein gutes Buch lesen oder einfach nur mit Freunden lachen.
Klingt gut, oder?
Der Disclaimer
Bevor jetzt alle denken, ich wäre ein komplett emotionsloser Roboter: Natürlich gibt es Dinge, über die man sich aufregen *muss*. Ungerechtigkeit, Diskriminierung, Tierquälerei… Da ist es wichtig, seine Stimme zu erheben und für das einzustehen, woran man glaubt.
Aber die kleinen, alltäglichen Ärgernisse? Die kann man getrost ignorieren.
Also, Leute, denkt dran: Bevor ihr euch das nächste Mal über etwas aufregt, fragt euch: Kann ich mir das nervlich wirklich leisten? Und wenn die Antwort "Nein" ist, dann lasst es einfach sein. Eure Nerven werden es euch danken!
Und jetzt gehe ich eine Tasse Kaffee trinken und mich über gar nichts aufregen. Vielleicht.
