Muss Ich Mein Chef Sagen Warum Ich Krank Bin

Kennt ihr das? Ihr wacht morgens auf, fühlt euch wie von einer Dampfwalze überrollt, und der Gedanke an den Arbeitsplatz löst eher Brechreiz als Motivation aus. Die Frage aller Fragen: Muss ich meinem Chef sagen, warum ich krank bin? Die Antwort ist… komplizierter als man denkt. Und überraschend witzig, wenn man die ganzen skurrilen Geschichten hört, die sich um dieses Thema ranken.
Die Geheimsprache der Krankmeldungen
Früher, ganz früher, als Telefone noch Wählscheiben hatten, musste man *persönlich* beim Chef anrufen und die Hiobsbotschaft verkünden. Und wehe dem, der dabei auch nur den Hauch von Lebensfreude in der Stimme hatte! Heutzutage ist es viel einfacher: Eine kurze Mail oder SMS reicht oft. Aber was schreibt man denn da rein?
Hier beginnt das Minenfeld der Ausreden. Klassiker wie „Unwohlsein“ oder „Magendarm“ sind immer noch beliebt. Aber Vorsicht: Manche Chefs haben ein feines Gespür für faule Ausreden. Ein Kollege von mir, nennen wir ihn *Günther*, versuchte es mal mit „akuter Fussnagelbettentzündung“. Der Chef, selbst passionierter Hobbyfußpfleger, verlangte ein Foto. Günther war daraufhin eine Woche tatsächlich krank – vor lauter Stress.
Es gibt aber auch die Kategorie der Ehrlichen. Eine Freundin von mir, Anja, schrieb mal ihrem Chef: „Ich habe zu viele Folgen meiner Lieblingsserie geguckt und kann mich heute nicht konzentrieren.“ Erstaunlicherweise bekam sie nicht nur Verständnis, sondern auch eine Empfehlung für eine noch bessere Serie. Manchmal zahlt sich Ehrlichkeit eben doch aus.
Wenn die Krankheit zur Steilvorlage wird
Einige Leute scheinen eine unheimliche Gabe zu haben, ihre Krankheit in eine Gelegenheit zu verwandeln. Ich erinnere mich an einen Fall in einer Werbeagentur. Der Kreativdirektor, nennen wir ihn Herr Schmidt, meldete sich mit „akuter Inspirationslosigkeit“ krank. Sein Team nutzte die Gelegenheit, um in seiner Abwesenheit die verrücktesten Ideen zu entwickeln – und präsentierte ihm bei seiner Rückkehr eine Kampagne, die prompt einschlug. Herr Schmidt wurde für seine „Vision“ gefeiert. Ob er die Wahrheit je erzählt hat? Man weiß es nicht.
Manchmal werden Krankmeldungen auch zum unfreiwilligen Gag. Eine Kollegin vertippte sich mal und schrieb ihrem Chef: „Ich kann heute leider nicht kommen, ich habe einen Hoden.“ Der Chef, ein humorvoller Mensch, antwortete nur: „Gute Besserung! Aber ich glaube, da ist was schiefgelaufen…“
Die Gratwanderung zwischen Privat und Beruf
Wo ziehen wir die Grenze? Müssen wir wirklich ins Detail gehen, wenn wir uns krankmelden? Die Antwort ist: Nein. Es geht den Chef im Grunde nichts an, ob es sich um eine Migräne, eine Erkältung oder einfach nur einen schlechten Tag handelt. Wichtig ist, dass man sich abmeldet und rechtzeitig zum Arzt geht, wenn es nötig ist.
"Wichtig ist, dass man sich abmeldet und rechtzeitig zum Arzt geht, wenn es nötig ist."
Aber es gibt natürlich Ausnahmen. Wenn die Krankheit länger dauert oder Auswirkungen auf die Arbeit hat, ist es ratsam, offener zu sein. Ehrlichkeit schafft Vertrauen – auch wenn es manchmal schwerfällt. Und wer weiß, vielleicht hat der Chef ja auch schon mal einen Tag gehabt, an dem er sich am liebsten unter der Bettdecke versteckt hätte.
Letztendlich geht es um Respekt und Vertrauen. Wenn wir ein gutes Verhältnis zu unserem Chef haben, fällt es uns leichter, ehrlich zu sein. Und wenn wir uns wohlfühlen, können wir auch besser arbeiten – und vielleicht sogar den ein oder anderen Krankheitstag vermeiden.
Also, liebe Leser, seid ehrlich, seid kreativ (aber nicht zu sehr), und vor allem: Passt auf euch auf! Und wenn ihr doch mal krank seid: Nutzt die Zeit, um euch zu erholen – und vielleicht die ein oder andere Folge eurer Lieblingsserie zu gucken. Aber nicht zu viele, sonst müsst ihr am Ende wieder… na, ihr wisst schon.



