Nach 3 Monaten Arbeit Wieder Arbeitslos

Na, auch schon mal das Déjà-vu gehabt, wenn nach gefühlten 3 Tagen (ehrlich gesagt eher 3 Monaten) der Chef mit der traurigen Miene ankommt? So eine Miene, als hätte er gerade seinen Goldfisch beerdigt? Und dann kommt der Satz: "Wir müssen reden…"
Klar, reden. Über das tolle Wetter, die sensationellen Büroklammern oder die neue Kaffeemaschine? Eher nicht. Es geht natürlich um das, was wir alle fürchten: die Kündigung. Und das nach gerade mal 3 Monaten. Ist ja nicht so, als hätte man sich gerade eingelebt, den Lieblingskaffeebecher gefunden und endlich den komplizierten Drucker zum Funktionieren gebracht.
Manchmal fühlt es sich an, als wäre man ein Profi-Einrichter für Büros, der nach getaner Arbeit gleich wieder weiterziehen muss. Nur eben unfreiwillig. Ist wie beim Umzug: Kartons auspacken, Möbel aufbauen, sich freuen, dass alles passt… und zack, wieder abbauen und von vorne anfangen. Nur dass man beim Umzug wenigstens noch die Pizza vom letzten Abend hat.
Die Achterbahnfahrt der Gefühle
Die ersten paar Tage nach dem Jobverlust sind ja noch ganz okay. Man denkt: "Super, Urlaub! Endlich Zeit für Netflix, lange Spaziergänge und vielleicht sogar mal das ominöse Buch lesen, das seit Monaten auf dem Nachttisch Staub fängt."
Man fühlt sich wie ein frisch geschlüpfter Schmetterling, der die Welt neu entdeckt. Nur dass der Schmetterling nicht mit Existenzängsten und Bewerbungsschreiben zu kämpfen hat. Sondern einfach nur rumflattert. Das ist das Privileg der Insekten. Wir haben's da leider etwas komplizierter.
Aber dann, so nach einer Woche, spätestens aber nach dem Blick auf den Kontoauszug, kommt die Realität wie ein nasser Waschlappen ins Gesicht geknallt. Man realisiert, dass die Miete sich nicht von selbst bezahlt und die Nudeln mit Ketchup auf Dauer auch nicht die gesündeste Ernährung darstellen.
Man wird zum Bewerbungs-Ninja. Lebensläufe werden poliert, Anschreiben formuliert, Jobportale durchforstet. Man lernt neue Vokabeln wie "agil", "innovativ" und "Teamplayer" und versucht, sie möglichst überzeugend in die Bewerbung einzubauen. Auch wenn man sich innerlich fragt, ob man wirklich so teamfähig ist, wenn der Kollege den letzten Kaffee wegtrinkt.
Die skurrilen Bewerbungsgespräche
Und dann kommen die Bewerbungsgespräche. Manche sind okay, manche sind… nun ja, sagen wir mal "interessant". Da sitzt man dann, versucht professionell zu wirken und wird gefragt, wo man sich in fünf Jahren sieht. Äh, ehrlich gesagt: am liebsten mit einem Job, der länger als 3 Monate hält! Aber das sagt man natürlich nicht.
Oder die Frage nach den Schwächen. Da muss man dann irgendetwas Harmloses nennen, das eigentlich eine Stärke ist. "Ich bin manchmal zu perfektionistisch." Ja klar, wer glaubt das denn? Aber gut, man spielt das Spiel mit.
Manchmal hat man auch das Gefühl, dass der Personalchef eigentlich lieber ein Kreuzworträtsel lösen würde, anstatt sich mit den Bewerbern zu unterhalten. Die Augen schweifen ab, das Gähnen wird unterdrückt. Man fragt sich, ob man vielleicht eine Clownsnummer aufführen sollte, um die Aufmerksamkeit zurückzugewinnen.
Kopf hoch, es geht weiter!
Aber hey, nicht verzweifeln! Es ist zwar blöd gelaufen, aber es ist kein Weltuntergang. Es ist einfach nur ein kleiner Stolperstein auf dem Weg zum richtigen Job. Und vielleicht war der Job ja auch einfach nicht der richtige für dich. Vielleicht war es ein Zeichen, dass du etwas Besseres verdienst.
Nutze die Zeit, um dich weiterzubilden, neue Fähigkeiten zu erlernen oder einfach mal etwas zu machen, worauf du schon immer Lust hattest. Und vor allem: Gib nicht auf! Irgendwann kommt der Job, der wirklich passt. Und bis dahin: Kopf hoch, Schultern zurück und lächle! Auch wenn es schwerfällt. Denn mit einem Lächeln lässt sich die Welt viel leichter erobern. Und wenn alles nichts hilft: Pizza bestellen. Die hilft immer.
Und denk dran: Du bist nicht allein! Viele kennen das Gefühl, nach kurzer Zeit wieder arbeitslos zu sein. Es ist zwar ärgerlich, aber es ist kein Grund, den Mut zu verlieren. Also, auf geht's! Die nächste Chance wartet schon!



