Not All Those Who Wander Are Lost übersetzt

Hey Leute, setzt euch, bestellt 'nen Kaffee (oder 'nen Apfelschorle, ich urteile nicht!), und hört mal zu. Ich muss euch was erzählen. Es geht um dieses Zitat, das ihr vielleicht schon mal gehört habt: "Not all those who wander are lost." Auf Deutsch, ungefähr: "Nicht alle, die wandern, sind verloren." Klingt erstmal tiefgründig, oder? So richtig nach Lebensweisheit, die man sich auf ein T-Shirt drucken lässt und dann auf Instagram postet.
Aber mal ehrlich, wie oft haben wir uns schon wirklich verloren gefühlt? So richtig im Wald, ohne Handyempfang, mit 'nem Bären, der uns komisch anguckt? Ich persönlich: Gott sei Dank noch nie. Aber ich hab mich schon im IKEA verlaufen. Zählt das auch? Ist das auch eine Form von existenzieller Krise?
Okay, genug gelabert. Woher kommt das Zitat überhaupt? Spoiler-Alarm: Es ist nicht von Buddha. Oder Gandhi. Oder einem dieser weisen alten Männer mit Bart, die immer so kluge Sachen sagen. Es ist von… Trommelwirbel… J.R.R. Tolkien! Ja, der Typ, der uns Hobbits und Elben geschenkt hat. Genauer gesagt, aus "Der Herr der Ringe", genauer gesagt noch genauer: aus einem Gedicht über Aragorn. Der Typ, der am Ende König wird. Der war also schon mal nicht *ganz* verloren, würd ich sagen.
Also, was bedeutet's jetzt wirklich?
Tolkien, der alte Fuchs, wollte uns damit wahrscheinlich mehr sagen, als nur: "Hey, wenn du dich verlaufen hast, keine Panik! Vielleicht ist's ja ganz cool!" Ich glaube, es geht eher darum, dass nicht jeder, der scheinbar ziellos durchs Leben irrt, auch tatsächlich orientierungslos ist. Manche Leute brauchen einfach 'nen anderen Weg, um ihr Ziel zu erreichen. Oder sie haben ein Ziel, das wir vielleicht nicht sofort erkennen. Vielleicht ist ihr Ziel ja auch, einfach nur die Welt zu entdecken! Und das ist ja auch was wert!
Stellt euch vor, ihr habt 'nen Kumpel, der nach dem Abi erstmal 'ne Weltreise macht. Alle sagen: "Der ist ja total planlos! Der verschwendet seine Zeit!" Aber vielleicht findet er ja genau *dabei* raus, was er wirklich will. Vielleicht lernt er 'nen Beruf, von dem er noch nie gehört hat. Vielleicht gründet er 'ne Hilfsorganisation. Vielleicht lernt er einfach nur, wie man 'ne Kokosnuss mit den Zähnen öffnet. Alles wertvolle Skills!
Und das ist ja das Schöne, oder? Das Leben ist kein Google Maps. Es gibt keine perfekte Route. Manchmal muss man sich einfach treiben lassen. Manchmal muss man Umwege gehen. Manchmal muss man sich kurzzeitig verlaufen, um den richtigen Weg zu finden. Oder um festzustellen, dass es gar keinen "richtigen" Weg gibt! Sondern nur deinen.
Die Gefahr des "Verlorenseins"
Klar, es gibt auch die andere Seite. Es gibt auch Leute, die tatsächlich verloren sind. Die kein Ziel haben, die nur so vor sich hin vegetieren, die den ganzen Tag Netflix gucken und sich von Chips ernähren. (Hey, ich urteile ja nicht… *hüstel*). Aber selbst da, glaube ich, ist es wichtig, nicht zu schnell zu urteilen. Vielleicht brauchen diese Leute einfach nur 'nen kleinen Schubs. Oder 'nen richtig guten Freund, der ihnen sagt: "Hey, du bist mehr als nur 'ne Couchpotato! Du kannst was bewegen! Du kannst… äh… zumindest mal den Müll runterbringen!"
Das Problem ist, dass unsere Gesellschaft oft sehr auf Leistung und Erfolg fixiert ist. Wir werden ständig verglichen, bewertet, in Schubladen gesteckt. Wenn du nicht sofort weißt, was du mit deinem Leben anfangen willst, dann bist du "verloren". Aber das ist doch Quatsch! Das Leben ist 'ne Entdeckungsreise. Und manchmal ist das schönste an der Reise, dass man sich eben nicht an den Plan hält.
Wusstet ihr, dass es einen Begriff für das absichtliche Verlaufen gibt? "Flânerie" heißt das. Das ist so ein französisches Wort für Leute, die einfach ziellos durch die Stadt schlendern, um die Umgebung aufzusaugen. Die sich treiben lassen, die neue Eindrücke sammeln, die sich einfach nur am Leben erfreuen. Klingt doch eigentlich ganz geil, oder? Vielleicht sollte ich das auch mal öfter machen. Statt immer nur mit 'ner To-Do-Liste durch die Gegend zu hetzen.
Also, was lernen wir daraus? "Not all those who wander are lost." Manchmal ist das "Wandern" genau das, was wir brauchen. Um uns selbst zu finden. Um neue Erfahrungen zu sammeln. Um einfach mal durchzuatmen. Also, lasst uns öfter mal "wandern". Im übertragenen Sinne natürlich. Oder auch im wörtlichen. Aber bitte mit 'ner Wanderkarte und 'nem Bärenspray. Sicher ist sicher.
Und jetzt, genug philosophiert. Wer bestellt die nächste Runde Apfelschorle?



