Nur Die Harten Kommen In Garten Und Die Härteren

Klar, kennen wir alle den Spruch: Nur die Harten kommen in den Garten. Stimmt doch, oder? Also, irgendwie. Aber mal ehrlich, ist das wirklich alles?
Ich behaupte mal: Da geht noch was. Viel mehr sogar. Denn wer hat denn bitte gesagt, dass der Garten ein Zuckerschlecken ist? Ein Rosengarten vielleicht. Aber selbst da pieksen die Dornen.
Und genau deswegen sage ich: Die Härteren kommen in den Garten. Unpopuläre Meinung, ich weiß. Aber hört mir mal zu.
Denkt an den Nachbarn, der jedes Jahr den perfekten Rasen hat. Der, der mit einer Akribie Unkraut zupft, dass man meinen könnte, er sucht nach Gold. Ist der hart? Klar. Aber ist er härter? Ich denke schon. Er lässt sich von nichts unterkriegen. Nicht mal von Schnecken.
Oder die Dame, die ihre Tomatenpflanzen behandelt wie ihre eigenen Kinder. Die spricht mit ihnen, düngt sie mit selbstgemachtem Kompost und weint fast, wenn eine Frucht faul wird. Hart? Ja. Aber härter, weil sie eben diese extra Meile geht. Mit Liebe. Und Kompost.
Der Garten: Kein Ponyhof, sondern ein Hindernisparcours
Der Garten ist kein Ort für Zartbesaitete. Da lauern Gefahren. Schnecken, Blattläuse, Maulwürfe, die deinen Rasen in eine Mondlandschaft verwandeln. Und dann noch das Wetter! Sonne, Regen, Hagel – alles im Wechsel. Da brauchst du Nerven aus Stahl. Und einen guten Regenschirm.
Wer also glaubt, ein bisschen Gießen und ab und zu mal Rasenmähen reicht, der irrt gewaltig. Der Garten fordert dich heraus. Er testet deine Geduld. Er zwingt dich, kreativ zu werden. Und er belohnt dich mit wunderschönen Blumen, leckerem Gemüse und dem Stolz, etwas Eigenes geschaffen zu haben.
"Gärtnern ist eine Kunst, die Geduld und Ausdauer erfordert,"sagt mein Opa immer. Und der muss es wissen, der hat schon mehr Unkraut gejätet als ich jemals Schuhe besitzen werde.
Es geht nicht nur darum, hart zu sein. Es geht darum, härter zu sein. Es geht darum, sich den Herausforderungen zu stellen. Es geht darum, nicht aufzugeben, wenn die erste Tomate von der Braunfäule befallen ist. Es geht darum, weiterzumachen, auch wenn der Rücken schmerzt und die Sonne brennt.
Die Härteren lieben den Garten. Und der Garten liebt die Härteren.
Die Härteren sind die, die den Garten wirklich verstehen. Die, die die Verbindung zur Natur spüren. Die, die wissen, dass ein Garten mehr ist als nur ein Stück Land. Er ist ein Lebensraum. Ein Ort der Ruhe. Ein Ort der Kreativität. Ein Ort der Herausforderung.
Und ja, vielleicht ist es nur meine bescheidene Meinung. Aber ich glaube fest daran: Um im Garten wirklich erfolgreich zu sein, muss man eben ein bisschen härter sein als die anderen. Man muss bereit sein, sich die Hände schmutzig zu machen. Man muss bereit sein, zu lernen. Man muss bereit sein, zu scheitern. Und man muss bereit sein, immer wieder aufzustehen.
Also, was meint ihr? Seid ihr hart genug für den Garten? Oder seid ihr vielleicht schon härter als ihr denkt?
Ich persönlich bin überzeugt, dass ich auf dem besten Weg bin. Obwohl ich zugeben muss, dass ich manchmal kurz davor bin, die Schnecken einfach aufzugeben. Aber dann erinnere ich mich an meinen Opa und an seine unendliche Geduld. Und dann weiß ich: Ich muss einfach härter sein.
Und vielleicht, nur vielleicht, werde ich eines Tages auch den perfekten Rasen haben. Oder zumindest einen, der nicht ganz so viele braune Flecken hat. Aber bis dahin übe ich mich weiter im Unkrautjäten und im Kompostieren. Und im Härter-Sein.



