Oscar Wilde Zitate Am Ende Wird Alles Gut

Oscar Wilde. Der Mann, der die spitze Zunge zur olympischen Disziplin machte. Und einer seiner berühmtesten Sätze: "Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende." Stimmt das wirklich?

Optimismus als Lebensmotto?

Klar, Optimismus ist super. Wer will schon mit hängenden Schultern durchs Leben schlurfen? Aber Wildes Zitat klingt fast zu einfach, oder? "Alles wird gut"... wie ein billiger Kalenderspruch. Sorry, Oscar, aber ich hab da so meine Zweifel.

Ich meine, klar, wir können uns einreden, dass die verpatzte Präsentation beim Chef eigentlich nur eine Chance war, um zu lernen. Dass die gescheiterte Beziehung uns zu einer besseren Version von uns selbst gemacht hat. Und dass das verbrannte Abendessen… naja, zumindest hat es nicht geschmeckt.

Aber manchmal, ganz ehrlich, ist es einfach nur Mist. Punkt.

"Am Ende wird alles gut..."

Klingt fast, als ob Oscar Wilde noch nie eine verstopfte Toilette am Sonntagmorgen erlebt hat. Oder einen Flug verpasst. Oder versucht hat, Ikea-Möbel zusammenzubauen.

Meine ketzerische Meinung

Und hier kommt's: Ich glaube, manchmal wird es nicht gut. Manchmal ist das Ende einfach nur… das Ende. Keine grosse Wendung, kein Happy End, nur das schnöde Aus.

Bevor jetzt alle Optimisten die Mistgabeln wetzen: Ich sage nicht, dass wir aufgeben sollen! Natürlich nicht! Kämpfen, weitermachen, das Beste draus machen. Alles klar.

Aber dieses naive "Alles wird gut" – das finde ich gefährlich. Es suggeriert, dass wir uns einfach zurücklehnen und darauf warten können, dass sich die Dinge schon irgendwie regeln. Dass wir keine Verantwortung tragen für unser eigenes Glück.

Die Realität ist komplizierter

Die Wahrheit ist doch: Manchmal müssen wir selbst dafür sorgen, dass es gut wird. Wir müssen uns anstrengen, kämpfen, vielleicht sogar ein bisschen leiden.

Und manchmal... selbst dann klappt es nicht. Und das ist auch okay. Das ist das Leben.

Vielleicht sollten wir Wildes Zitat ein bisschen abwandeln: "Am Ende kann alles gut werden. Aber du musst verdammt noch mal was dafür tun."

Oder noch besser: "Am Ende ist es, was es ist. Und das ist auch okay."

Ein Hoch auf das Scheitern

Denn mal ehrlich, wer lernt schon was von den ganzen Erfolgsgeschichten? Die echten Lektionen stecken doch im Scheitern. In den Momenten, in denen wir am Boden liegen und uns fragen, wie es nur so weit kommen konnte.

Diese Momente sind es, die uns formen. Die uns stärker machen. Die uns zeigen, was wirklich wichtig ist.

Also, Oscar, verzeih mir meine Ketzerei. Ich bewundere deinen Optimismus. Aber ich glaube, wir brauchen mehr Realismus. Mehr Akzeptanz für das Unperfekte. Mehr Mut, auch mal zu sagen: "Es ist nicht gut. Aber ich mache trotzdem weiter."

Vielleicht ist das ja das eigentliche Happy End: Zu akzeptieren, dass das Leben nicht immer ein Happy End hat. Und trotzdem weiterzuleben. Mit all seinen Höhen und Tiefen. Mit all seinen verstopften Toiletten und verbrannten Abendessen.

Und wer weiss? Vielleicht wird ja irgendwann doch noch alles gut. Aber verlassen wir uns lieber nicht drauf. Machen wir lieber unser eigenes Glück. Und wenn es nicht klappt, dann trinken wir halt einen drauf.

Prost!

P.S.: Ich bin mir ziemlich sicher, dass Oscar Wilde das auch gutgefunden hätte.