web statistics

Otto Wels Rede Zum Ermächtigungsgesetz


Otto Wels Rede Zum Ermächtigungsgesetz

Stell dir vor, du stehst vor einer riesigen Gruppe von Leuten, die dich anfeinden. Sie schreien, brüllen und versuchen, dich einzuschüchtern. Und du bist fast alleine. Fast, weil du deine Überzeugung hast und weil du weißt, dass das, was du sagen musst, wichtig ist. Das ist ungefähr die Situation, in der sich Otto Wels am 23. März 1933 befand.

Das Ermächtigungsgesetz: Ein gefährliches Spiel

Die Nazis waren gerade an die Macht gekommen und wollten alles ändern. Aber nicht mit Geduld und Überzeugung, sondern mit einem Trick: dem Ermächtigungsgesetz. Dieses Gesetz sollte ihnen die Macht geben, Gesetze zu erlassen, ohne das Parlament überhaupt zu fragen. Stell dir vor, du müsstest deinen Eltern jeden Tag um Erlaubnis fragen, ob du überhaupt aufstehen darfst! So ähnlich war das mit dem Parlament, das plötzlich machtlos werden sollte.

Fast alle Parteien waren dafür, aus Angst oder weil sie sich Vorteile versprachen. Fast alle. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) war die einzige Partei, die sich traute, Nein zu sagen. Und Otto Wels, ihr Vorsitzender, sollte diese mutige Entscheidung im Reichstag vertreten.

Eine Rede gegen den Strom

Wels betrat das Rednerpult. Die Atmosphäre war geladen. Die Nazis, allen voran Adolf Hitler, starrten ihn an. Die SA, die paramilitärische Organisation der Nazis, stand drohend im Saal. Viele SPD-Abgeordnete waren bereits verhaftet oder flohen. Es war wirklich kein Zuckerschlecken.

Aber Wels ließ sich nicht einschüchtern. Er sprach ruhig, aber bestimmt. Er argumentierte, dass das Ermächtigungsgesetz die Demokratie zerstören würde. Er betonte, dass die SPD für Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen würde, auch wenn sie alleine stünde.

"Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht."

Dieser Satz wurde berühmt. Er zeigte den Mut und die Entschlossenheit von Otto Wels und der SPD. Es war ein Akt des Widerstands gegen eine übermächtige Diktatur.

Der Applaus der Stille

Nach seiner Rede war es still im Saal. Eine bedrückende Stille. Kein Applaus, nur finstere Blicke. Die Nazis tobten innerlich, aber sie konnten Wels nicht einfach so zum Schweigen bringen. Seine Worte hallten nach, auch wenn sie nicht sofort etwas verändern konnten.

Natürlich wurde das Ermächtigungsgesetz trotzdem verabschiedet. Die Nazis hatten die Mehrheit und setzten ihren Willen durch. Aber die Rede von Otto Wels war ein wichtiges Zeichen. Sie zeigte, dass es Menschen gab, die sich dem Unrecht widersetzten, auch wenn es gefährlich war.

Ein Held des Widerstands

Otto Wels musste bald ins Exil fliehen. Er starb 1939 im Alter von 66 Jahren in Paris. Aber seine Rede blieb in Erinnerung. Sie wurde zu einem Symbol für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus.

Was ist das Besondere an dieser Geschichte? Vielleicht, dass ein einzelner Mensch den Mut hatte, gegen eine riesige Bedrohung aufzustehen. Vielleicht, dass selbst in den dunkelsten Zeiten ein Funken Hoffnung und Widerstand glimmen kann. Oder vielleicht, dass wir alle etwas von Otto Wels lernen können: nämlich, dass es wichtig ist, für seine Überzeugungen einzustehen, auch wenn es schwer ist.

Denk mal drüber nach: Stell dir vor, du wärst Otto Wels. Was hättest du getan?

Otto Wels Rede Zum Ermächtigungsgesetz kueko-berlin.de
kueko-berlin.de
Otto Wels Rede Zum Ermächtigungsgesetz www.swr.de
www.swr.de
Otto Wels Rede Zum Ermächtigungsgesetz www.deutschlandfunk.de
www.deutschlandfunk.de
Otto Wels Rede Zum Ermächtigungsgesetz www.youtube.com
www.youtube.com

Articles connexes