P36 Terminal 1 Bus Parking - Frankfurt Airport

P36, Terminal 1, Frankfurt Flughafen. Allein der Name klingt schon episch, oder? Wie der Titel eines vergessenen Science-Fiction-Films. Aber statt Raumschiffe parken hier...Busse. Viele, viele Busse.
Ich muss gestehen, ich habe eine, sagen wir mal, ambivalente Beziehung zu diesem Ort. Ein bisschen Hassliebe, wenn man so will. Lasst mich erklären.
Erstmal: Wer hat sich diesen Namen ausgedacht? P36? War P35 schon belegt? Oder war es eine interne Wette, wie absurd man einen Parkplatz benennen kann? Egal. Es funktioniert. Ich erinnere mich dran. Vielleicht ist das die ganze Magie.
Ich finde, P36 verdient mehr Anerkennung. Ja, richtig gelesen. Ich stehe hier und verteidige den Frankfurter Flughafenbusparkplatz. Unpopuläre Meinung, ich weiß.
Okay, mal ehrlich, niemand *will* in P36 sein. Man ist dort, weil man *muss*. Weil der Zug Verspätung hat. Weil das Flugzeug zu spät gelandet ist. Weil irgendetwas schiefgelaufen ist und P36 die letzte Hoffnung ist, überhaupt noch irgendwie nach Hause zu kommen.
Aber genau das macht P36 zu einem faszinierenden Mikrokosmos. Stell dir vor: Du bist gestresst, müde, vielleicht sogar ein bisschen genervt. Du schleppst deinen Koffer durch die Katakomben von Terminal 1. Dann, endlich, siehst du das Schild: "P36". Ein Hoffnungsschimmer am Horizont der Reisemüdigkeit.
Die Wartenden von P36
Und da bist du. Umgeben von anderen Gestrandeten. Menschen aus aller Welt, vereint in ihrem gemeinsamen Unglück. Keiner redet miteinander (meistens). Jeder starrt auf sein Handy oder auf die Anzeigetafel. Manchmal huscht ein müdes Lächeln über ein Gesicht, wenn der richtige Bus endlich ankommt.
Ich liebe es, die Leute zu beobachten. Die junge Familie mit quengelnden Kindern. Der Geschäftsmann im Anzug, der verzweifelt versucht, noch einen wichtigen Anruf zu tätigen. Die Backpackerin mit dem riesigen Rucksack, die aussieht, als hätte sie schon die halbe Welt gesehen. Sie alle warten in P36. Und jeder hat seine eigene Geschichte.
Die Atmosphäre ist...speziell. Es ist eine Mischung aus Erschöpfung, Hoffnung und leichter Verzweiflung. Aber es ist auch eine Art von Gemeinschaft. Wir sind alle im selben Boot. Oder besser gesagt: Im selben Bus-Wartebereich.
Ich meine, wo sonst findet man eine so diverse Gruppe von Menschen, die alle auf dasselbe Ziel hinarbeiten: Raus aus P36!
Der Busfahrer – Held des Alltags
Und dann kommt er. Der Bus. Oft ist er überfüllt, stickig und laut. Aber er ist unsere Rettung. Der Fahrer ist der Held des Alltags. Er steuert uns sicher durch den Frankfurter Verkehr, vorbei an blinkenden Lichtern und unendlichen Baustellen. Er bringt uns nach Hause. Oder zumindest in die Nähe davon.
Ich habe sogar mal gesehen, wie ein Busfahrer in P36 einem kleinen Mädchen ein Pflaster auf das Knie geklebt hat. Wahre Nächstenliebe, mitten im Chaos des Flughafens.
Klar, P36 ist kein glamouröser Ort. Es ist kein Ort, an dem man Urlaub machen möchte. Aber es ist ein Ort der Begegnung. Ein Ort, an dem man die menschliche Natur in all ihren Facetten erleben kann. Ein Ort, an dem man lernt, Geduld zu haben. Und ein Ort, an dem man die kleinen Dinge im Leben zu schätzen lernt.
Also, das nächste Mal, wenn du in P36 stehst und auf deinen Bus wartest, versuche es mit anderen Augen zu sehen. Versuche, die Schönheit im Chaos zu erkennen. Versuche, die Geschichten der Menschen um dich herum zu erahnen. Und vielleicht, nur vielleicht, wirst du P36 am Ende sogar ein bisschen lieben.
Oder zumindest nicht mehr ganz so hassen. Das ist ja auch schon was, oder?
Ich weiß, ich weiß. Immer noch eine unpopuläre Meinung. Aber hey, jemand muss ja für P36 Partei ergreifen!













