Parken Am Flughafen Köln Parkhaus 3

Stell dir vor, du stehst da, Koffer im Anschlag, die Aufregung des bevorstehenden Urlaubs kribbelt in den Fingerspitzen. Aber bevor die Sonne, der Strand und die Cocktails locken, gibt es noch diese eine Hürde: das Parken am Flughafen. Klingt öde? Normalerweise ja. Aber nicht, wenn wir über das Parkhaus 3 am Flughafen Köln/Bonn reden. Denn hier, wo Beton auf Urlaubsstimmung trifft, lauern kleine, feine Geschichten, die den grauen Alltag vergessen lassen.

Ich gebe zu, Parkhäuser sind selten Orte der Freude. Neonlicht, monotone Beschilderung, das Echo leerer Einkaufswagen – der Stoff, aus dem Albträume sind. Aber Parkhaus 3 hat etwas...Eigenes. Es ist, als hätte sich inmitten der pragmatischen Funktionalität ein kleiner Mikrokosmos entwickelt. Ein Mikrokosmos voller vergessener Teddybären, notdürftig geflickter Stoßstangen und der stillen Hoffnung, dass das eigene Auto nicht eingeparkt wurde.

Die Legenden der verlorenen Autos

Jeder, der schon mal am Flughafen Köln/Bonn geparkt hat, kennt die Geschichten von den verlorenen Autos. Stundenlanges Umherirren in den endlosen Ebenen, verzweifelte Blicke auf die kryptischen Beschilderungen. Angeblich soll es im Parkhaus 3 besonders hartnäckige Fälle geben. Da ist zum Beispiel die Sage von Frau Schmitz, die ihr rotes Cabrio für zwei Wochen abgestellt hatte und es erst nach drei Tagen intensiver Suche, unterstützt von der Flughafen-Feuerwehr (!) wiederfand. Sie hatte sich so auf den Urlaub gefreut, dass sie sich weder Stellplatz noch Ebene gemerkt hatte. Das Cabrio, so munkelt man, trägt seitdem den liebevollen Spitznamen "Der rote Irrwisch".

Ein Freund von mir, nennen wir ihn mal Stefan, hatte mal das Problem, dass er sich zwar an die Ebene erinnerte, aber nicht an die Farbe seines Autos. In einem Parkhaus voller grauer, silberner und schwarzer Autos eine echte Herausforderung. Er ging tatsächlich Reihe für Reihe ab und probierte bei jedem Auto, ob sein Schlüssel passte! Nach einer Stunde hatte er aufgegeben und die Security gerufen.

Aber es sind nicht nur die verlorenen Autos, die Parkhaus 3 so besonders machen. Es sind auch die kleinen, oft unbeabsichtigten Kunstwerke, die sich hier finden lassen. Da ist zum Beispiel die Stoßstange, die mit Panzertape in Regenbogenfarben notdürftig repariert wurde. Ein Ausdruck von Pragmatismus und Lebensfreude in einem! Oder die Windschutzscheibe, auf der jemand mit schmutzigem Finger "Schönen Urlaub!" geschrieben hat. Wer auch immer es war, er oder sie hat einem Fremden ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Die vergessenen Schätze

Was die Leute alles in ihren Autos vergessen! Von Sonnenbrillen über Kuscheltiere bis hin zu halbvollen Kaffeetassen. Das Fundbüro im Parkhaus 3 könnte ein eigenes Museum eröffnen. Angeblich soll dort sogar mal ein Hochzeitsstrauß abgegeben worden sein. Die Geschichte dahinter? Unbekannt. Aber sie regt die Fantasie an. War es eine Braut, die kalte Füße bekommen hat? Oder einfach nur ein vergesslicher Bräutigam?

Manchmal finde ich, dass das Parkhaus 3 ein Spiegelbild unserer Gesellschaft ist. Hier treffen Eile auf Gelassenheit, Chaos auf Ordnung, Verzweiflung auf Hoffnung. Es ist ein Ort der Transit, ein Ort des Übergangs. Hier lassen wir unseren Alltag hinter uns und stürzen uns ins Abenteuer. Und wenn wir zurückkommen, sind wir ein bisschen anders, ein bisschen reicher an Erfahrungen.

Also, das nächste Mal, wenn du am Flughafen Köln/Bonn parkst, nimm dir einen Moment Zeit, um die Atmosphäre aufzusaugen. Beobachte die Menschen, die Autos, die kleinen Details. Vielleicht entdeckst du ja auch deine eigene kleine Geschichte im Parkhaus 3. Und denk dran: Vergiss nicht, wo du dein Auto geparkt hast!

Und wer weiß, vielleicht begegnet dir ja auch der "rote Irrwisch"...