Pass Auf Dich Auf Wenn Dich Ein Fremder Anspricht

Okay, Leute, mal ehrlich. Hört mal kurz zu. Ich hab da so 'ne...äh...unpopuläre Meinung. Vielleicht steinigt ihr mich dafür. Aber was soll's. Ich muss das loswerden.

Es geht um: "Pass auf Dich auf, wenn Dich ein Fremder anspricht!"

Wisst ihr, wie oft ich das gehört habe? Vermutlich öfter, als ich meine Zähne geputzt habe (und ich putze fleißig!). Meine Oma hat's gesagt. Meine Mama hat's gesagt. Sogar mein Hamster Piepser hat's, glaub ich, mal gepiepst. (Okay, das war vielleicht Einbildung.)

Aber ganz ehrlich? Ich finde, wir übertreiben's manchmal ein bisschen. Nicht falsch verstehen, Sicherheit geht vor! Absolut! Aber müssen wir wirklich so tun, als wäre jeder Mensch, den wir nicht kennen, ein potenzieller Serienmörder?

Ich meine, klar, sei vorsichtig. Aber lass uns doch auch mal realistisch sein. Die meisten Leute sind einfach nur...Leute. Sie wollen Smalltalk halten. Sie haben vielleicht 'ne Frage. Oder sie haben sich schlichtweg verlaufen und brauchen Hilfe. (Besonders in Berlin. Da verlaufen sich selbst die Berliner.)

Die Grusel-Story vom Fremden im Park

Erinnert ihr euch an die Grusel-Story, die uns als Kinder erzählt wurde? Irgendwas mit einem komischen Mann im Park, der Bonbons anbietet? Gruselig, ja. Aber wie wahrscheinlich ist das wirklich? Ich hab noch nie jemanden gesehen, der Bonbons verteilt. Vielleicht sollte ich anfangen, Bonbons zu verteilen! (Nein, war nur ein Scherz.)

Viel wahrscheinlicher ist doch, dass jemand dich nach der Uhrzeit fragt. Oder nach dem Weg zum nächsten Starbucks. (Okay, das ist schon fast gruselig. So viel Kaffee!)

Ich will nicht sagen, dass man naiv sein soll. Sei aufmerksam! Beobachte! Aber verbau dir nicht die Chance auf eine nette Begegnung, nur weil irgendwer mal gesagt hat: "Pass auf Dich auf, wenn Dich ein Fremder anspricht!"

Ich hab schon echt interessante Leute kennengelernt, weil ich einfach mal "Hallo" gesagt habe. Zum Beispiel Günther, den Brieftaubenzüchter. Der hat mir stundenlang von seinen Tauben erzählt! Zugegeben, es war ein bisschen langatmig. Aber hey, neue Perspektiven!

Oder Frau Schmidt, die mir gezeigt hat, wie man die perfekte Marmelade kocht. (Das Rezept ist streng geheim, sorry!) Solche Begegnungen würden mir fehlen, wenn ich jeden Fremden direkt als Bedrohung einstufen würde.

Ein bisschen mehr Vertrauen, bitte!

Vielleicht sollten wir unseren Kindern nicht nur beibringen, Angst vor Fremden zu haben, sondern auch, wie man respektvoll und selbstbewusst mit ihnen umgeht. Wie man Grenzen setzt, aber trotzdem offen bleibt für die Möglichkeit einer positiven Interaktion.

Klar, wenn jemand komisch rüberkommt, geh weg! Bauchgefühl ist wichtig! Aber lasst uns nicht alle über einen Kamm scheren. Nicht jeder, der "Guten Tag" sagt, hat böse Absichten.

Ich finde, wir leben in einer Zeit, in der wir uns ohnehin schon so stark voneinander abgrenzen. Social Media, Filterblasen, Angst vor dem Unbekannten. Da sollten wir doch wenigstens im echten Leben versuchen, ein bisschen offener zu sein, oder?

Und ja, ich weiß, ich werde wahrscheinlich von allen Seiten kritisiert werden. Aber das ist okay. Ich stehe zu meiner unpopulären Meinung. Ich glaube, ein bisschen mehr Vertrauen in die Menschheit würde uns allen guttun.

Also, das nächste Mal, wenn dich jemand anspricht...lächle einfach mal. Vielleicht ergibt sich ja was Schönes. Und wenn nicht, dann läufst du halt weiter. Ist ja auch kein Beinbruch.