Postkarte Aus Italien Nach Deutschland

Kennst du das? Du bist im Urlaub, sagen wir, in Italien. Die Sonne knallt, das Eis schmeckt göttlich, und du denkst: "Mensch, die lieben Daheimgebliebenen! Denen muss ich eine Freude machen!" Also ab zum nächsten Souvenirladen, wo Postkarten in allen Farben und Formen locken. Eine mit dem schiefen Turm von Pisa, eine mit einem süßen Vespa-Roller, vielleicht sogar eine mit einem grinsenden Pizzabäcker. Die Auswahl ist riesig!
Und dann beginnt das eigentliche Abenteuer: Die Postkarte *wirklich* zu schreiben. Nicht einfach nur "Liebe Grüße", sondern etwas, das mehr ist als ein leerer Platzhalter. Etwas... Persönliches. Aber was?
Ich erinnere mich an meinen letzten Italien-Trip. Ich saß in einem kleinen Café in Rom, ein Cappuccino vor mir, die Postkarte in der Hand. Das Problem? Mein Italienisch beschränkt sich auf "Ciao" und "Grazie". Und mein Deutsch... naja, das sollte auch nicht zu kompliziert werden. Schließlich wollte ich meine Oma nicht mit literarischen Ergüssen überfordern.
Also habe ich den goldenen Mittelweg gewählt: "Liebe Oma, Rom ist toll! Das Essen ist lecker, die Sonne scheint, und ich habe schon zwei Eis gegessen. Liebe Grüße, Dein Enkelkind (Name einfügen)." Kreativität pur, ich weiß. Aber hey, es kam von Herzen!
Das Problem mit dem Porto
Aber die eigentliche Herausforderung kommt erst noch: Das Porto! Diese kleinen, unscheinbaren Aufkleber, die oft teurer sind als die Postkarte selbst. Und die Verkäuferin im Tabakladen versteht kein Wort Deutsch, mein Italienisch reicht nicht aus, um nach dem Porto zu fragen, und Google Translate streikt natürlich genau in diesem Moment. Da stehst du dann, wie bestellt und nicht abgeholt.
Ich habe dann einfach irgendwelche Briefmarken gekauft, in der Hoffnung, dass es schon passen wird. Hauptsache, die Karte kommt irgendwann an. Ob sie dann nachfrankiert werden muss oder im Nirvana des italienischen Postsystems verschwindet, ist dann eine andere Geschichte.
Die Ankunft in Deutschland (oder auch nicht)
Und dann heißt es warten. Wochenlang. Manchmal sogar monatelang. Man fragt sich, ob die Postkarte jemals ihr Ziel erreichen wird. Ist sie auf dem Weg verloren gegangen? Von einem Briefträger geklaut worden, der sich für die Briefmarkensammlung seines Sohnes interessiert? Oder liegt sie einfach in irgendeinem Postamt und wartet darauf, entdeckt zu werden?
Wenn die Karte dann tatsächlich ankommt, ist die Freude natürlich riesig. "Oh, wie schön! Eine Postkarte aus Italien!", heißt es dann. Und die Oma freut sich, dass ihr Enkelkind an sie gedacht hat. Auch wenn der Text vielleicht nicht der kreativste war.
Aber genau das ist es ja, was eine Postkarte so besonders macht. Es ist ein kleines Stück Urlaub, das man mit jemandem teilen kann. Ein Beweis dafür, dass man an jemanden gedacht hat, während man die Sonne und das gute Essen genossen hat. Und auch wenn die Karte vielleicht etwas verspätet ankommt oder die Schrift etwas krakelig ist – die Geste zählt!
Und mal ehrlich: Wer freut sich nicht über eine Postkarte im Briefkasten? In Zeiten von E-Mails und WhatsApp-Nachrichten ist eine handgeschriebene Nachricht doch etwas ganz Besonderes. Es ist wie eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit, als man noch Stift und Papier benutzt hat, um seine Gedanken mitzuteilen.
Also, das nächste Mal, wenn du in Italien bist (oder woanders Urlaub machst), vergiss nicht die Postkarten! Auch wenn es etwas umständlich sein mag, es lohnt sich. Denn eine Postkarte ist mehr als nur ein Stück Papier. Sie ist ein Lächeln im Briefkasten. Und wer könnte darauf schon verzichten?
Merke: Lieber zu viele Briefmarken als zu wenige. Und lieber einen einfachen Text als gar keinen. Hauptsache, die Karte kommt an. Irgendwann. Vielleicht.
Kleine Anekdote zum Schluss:
Ein Freund von mir hat mal eine Postkarte aus Italien nach Deutschland geschickt. Auf der Karte war ein Bild vom Kolosseum. Er hat dann geschrieben: "Liebe Eltern, hier ist es genauso voll wie auf der A3 am Freitagnachmittag!" Ich fand das sehr treffend. Und seine Eltern haben sich kaputtgelacht. Sie haben die Karte gerahmt und an die Wand gehängt. So kann's gehen!



