Präoperationale Phase Piaget Einfach Erklärt

Kennt ihr das? Man schenkt seinem kleinen Neffen ein Spielzeugauto. Voller Stolz präsentiert er es seinem Kumpel, der aber viel lieber mit der leeren Pappschachtel spielt. Dein Neffe ist total von den Socken. Wieso findet sein Freund die Schachtel besser als das supercoole Auto? Tja, willkommen in der Welt der Präoperationalen Phase!
Genau, wir reden heute über eine der spannendsten Phasen in der kindlichen Entwicklung, die präoperationale Phase nach Jean Piaget. Und keine Angst, das klingt komplizierter, als es ist. Versprochen!
Was ist die Präoperationale Phase überhaupt?
Die präoperationale Phase ist laut Piaget die zweite Stufe der kognitiven Entwicklung. Sie findet etwa im Alter von 2 bis 7 Jahren statt. Stell dir vor, dein Kind ist wie ein kleiner Wissenschaftler, der die Welt erkundet, aber noch mit ganz eigenen Logiken und Denkweisen.
Kleiner Tipp: Versuch nicht, mit Logik zu argumentieren. Das führt oft zu nichts. Außer vielleicht zu noch mehr Trotz. 😉
Die Key-Features: Was macht diese Phase so besonders?
In dieser Phase lernen Kinder zwar schon unglaublich viel, aber sie denken eben noch anders als Erwachsene. Hier sind ein paar der wichtigsten Merkmale:
*Egozentrismus:* Das bedeutet nicht, dass dein Kind ein Egoist ist! Es bedeutet, dass es sich schwer vorstellen kann, dass andere Menschen die Welt anders sehen als es selbst. Wenn dein Kind also denkt, dass du seine Lieblingskuscheltiere auch liebst, ist das völlig normal. Das Universum dreht sich halt noch um sie... im wahrsten Sinne des Wortes!
*Zentrierung:* Kinder konzentrieren sich oft nur auf *einen* Aspekt einer Situation. Stell dir vor, du hast zwei Gläser. Eines ist dünn und hoch, das andere breit und niedrig. Du füllst in beide Gläser die gleiche Menge Saft. Dein Kind wird wahrscheinlich sagen, dass im hohen Glas mehr Saft ist, weil es nur auf die Höhe achtet. Die Breite interessiert es nicht die Bohne. Verrückt, oder?
*Irreversibilität:* Dein Kind kann sich noch nicht vorstellen, dass Handlungen rückgängig gemacht werden können. Wenn du ein Legohaus abbaust, ist es für dein Kind vielleicht schwer zu verstehen, dass du es wieder aufbauen kannst. "Es ist kaputt!!!"
*Animismus:* Kinder neigen dazu, unbelebten Dingen menschliche Eigenschaften zuzuschreiben. Der Teddybär hat Hunger, die Sonne ist traurig, weil es regnet. Find ich ja irgendwie süß. 😊
*Magisches Denken:* Dinge passieren einfach so, ohne logische Erklärung. Der Weihnachtsmann bringt die Geschenke, die Zahnfee tauscht Zähne gegen Geld. Und wer will da schon widersprechen?!
Warum ist das alles wichtig zu wissen?
Weil es dir hilft, dein Kind besser zu verstehen! Wenn du weißt, wie dein Kind denkt, kannst du besser auf seine Bedürfnisse eingehen, ihm altersgerechte Spiele anbieten und ihm die Welt erklären, ohne es zu überfordern. Stell dir vor, du versuchst, einem Außerirdischen die deutsche Grammatik zu erklären, ohne ihm vorher die Grundlagen beigebracht zu haben. Schwierig, oder? Genauso ist es, wenn du versuchst, einem Kind in der präoperationalen Phase etwas zu erklären, das sein Denkvermögen noch übersteigt.
Fun Fact: Piaget war überzeugt, dass Kinder aktiv ihr Wissen konstruieren. Sie sind keine passiven Empfänger von Informationen, sondern kleine Forscher, die die Welt entdecken und interpretieren.
Was können Eltern tun?
Sei geduldig! Spiele mit deinem Kind, lies ihm vor, beantworte seine Fragen (auch wenn sie noch so absurd sind), und gib ihm die Möglichkeit, die Welt zu erkunden. Und das Wichtigste: Hab Spaß! Die präoperationale Phase ist eine unglaublich aufregende Zeit, sowohl für dein Kind als auch für dich. Genieße sie!
Und vergiss nicht: Jedes Kind ist anders und entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Hauptsache, du bist da und unterstützt dein Kind auf seinem Weg.
Also, das nächste Mal, wenn dein Kind mit einer leeren Pappschachtel spielt, anstatt mit dem teuren Spielzeugauto, denk an Piaget und die präoperationale Phase. Vielleicht verstehst du dann ein bisschen besser, was in seinem kleinen Kopf vor sich geht.
P.S.: Und wenn gar nichts mehr hilft: Einfach mitspielen! 😉
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