Pullover Stricken In Einem Stück Von Unten

Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Pullover. Gestrickt in Einzelteilen, gefühlt hundert Fäden zum Vernähen und eine Anleitung, die eher einem Hieroglyphenrätsel glich. Am Ende trug ich das Ding zwar stolz, aber innerlich sehnte ich mich nach einer Strick-Revolution. Kennt ihr das?
Diese Revolution, liebe Strickgemeinde, hat einen Namen: Pullover stricken in einem Stück von unten! Schluss mit dem ewigen Zusammennähen, hallo nahtloser Glückseligkeit!
Warum von unten nach oben stricken?
Okay, ich gebe zu, es klingt erstmal komisch. Aber denkt mal drüber nach: Ihr beginnt mit dem Bündchen, arbeitet euch hoch zum Körper und teilt dann die Arbeit für die Ärmel auf. Das bedeutet weniger Nähte (yeah!), eine bessere Passform (doppel-yeah!) und ein entspannteres Strickvergnügen (dreifach-yeah!). Und mal ehrlich, wer freut sich nicht über weniger Arbeit am Ende?
Und wer sagt, Zusammennähen sei meditativ, hat noch nie drei Pullover gleichzeitig fertiggestellt, oder? (Sorry, musste raus.)
Die Vorteile im Überblick:
- Weniger Nähte = mehr Komfort.
- Bessere Passform durch Anprobieren während des Strickens. Ihr könnt jederzeit gucken, ob das Ding auch wirklich sitzt!
- Weniger Fäden zum Vernähen = weniger Stress.
- Der gesamte Pullover wirkt wie aus einem Guss.
- Und last but not least: Ihr könnt das Muster besser verteilen!
Wie funktioniert das Ganze?
Klar, die Technik ist ein bisschen anders als beim klassischen Pulloverstricken. Aber keine Panik, es ist nicht Raketenwissenschaft. Ihr fangt am unteren Bund an und strickt im Kreis (oder hin und zurück, wenn ihr eine Knopfleiste wollt). Dann kommen die Ärmel dazu, meistens mit Raglan- oder Sattelschulter-Technik. Hier werden Maschen zugenommen oder abgenommen, um die Schulterform zu kreieren. Das ist ein bisschen tricky, aber mit guten Anleitungen und ein bisschen Übung kriegt das jeder hin!
Wichtig: Achtet auf die Maschenprobe! Gerade wenn ihr von unten nach oben strickt, ist eine korrekte Maschenprobe essentiell, damit der Pullover am Ende auch wirklich passt. Und merkt euch: Lieber etwas zu groß als zu klein! (Man kann ihn ja immer noch filzen...äh, ich meine, enger machen.)
Welche Wolle eignet sich am besten?
Eigentlich ist es egal, welche Wolle ihr nehmt. Hauptsache, sie gefällt euch und fühlt sich gut an. Ich persönlich mag Merinowolle oder Alpaka, weil die so schön weich sind. Aber auch Baumwolle oder Leinen sind super geeignet, besonders für Sommerpullover. Probiert einfach aus, was euch am besten gefällt! Nur achtet darauf, dass die Wolle zur Nadelstärke passt, sonst wird das nichts. Und vielleicht vermeidet ihr am Anfang zu flauschige Wolle, da sieht man die Maschen nicht so gut. Aber das ist nur ein Tipp am Rande.
Wo finde ich Anleitungen?
Im Internet wimmelt es von Anleitungen für Pullover, die von unten nach oben gestrickt werden. Ravelry ist natürlich immer eine gute Anlaufstelle. Aber auch auf Blogs und in Strickmagazinen findet man tolle Modelle. Sucht einfach nach "Raglan von unten", "Sattelschulter von unten" oder "nahtloser Pullover". Und lasst euch nicht von komplizierten Anleitungen abschrecken. Es gibt auch viele einfache Modelle für Anfänger. Fangt am besten mit einem einfachen Pullover an und steigert euch dann langsam.
Mein Tipp: Sucht euch eine Anleitung mit vielen Bildern oder Videos. Das hilft ungemein, gerade wenn man eine neue Technik lernt.
Also, worauf wartet ihr noch? Ran an die Nadeln und strickt euch euren ersten nahtlosen Pullover! Ihr werdet es nicht bereuen. Und wenn doch, dann könnt ihr ihn ja immer noch auseinandernehmen und neu stricken. (Aber pssst, das habe ich nicht gesagt.)
Viel Spaß beim Stricken! Und vergesst nicht: Stricken soll Spaß machen. Also, nehmt es nicht zu ernst und lasst euch nicht entmutigen, wenn mal etwas nicht klappt. Wir haben alle mal klein angefangen.



