Shall I Compare Thee To A Summer's Day

Okay, stell dir vor: Sommer. Du chillst im Park, die Sonne knallt (aber auf eine angenehme Art, nicht so, dass du gleich verdampfst), Eis in der Hand. Perfekt, oder? Und dann...kommt die Wespe. Zack! Direkt auf dein Eis. Diese Viecher machen den ganzen Sommer kaputt, echt jetzt. Aber was, wenn ich dir sage, dass Shakespeare auch so ein bisschen über den Sommer gemosert hat? Ja, der gute alte Willi war auch nicht immer happy mit der warmen Jahreszeit. Und genau darum geht's heute.
Shakespeares Sommer-Blues: "Shall I Compare Thee?"
Wir werfen einen Blick auf eines seiner berühmtesten Sonette: "Shall I Compare Thee to a Summer’s Day?" Klingt romantisch, oder? Ist es auch… irgendwie. Aber eben nicht nur. Hier wird's interessant. Denk dran, wir reden hier von jemandem, der vor gefühlten 1000 Jahren gelebt hat. Die Welt war anders. Und die Wespen wahrscheinlich auch fieser. (Okay, vielleicht nicht fieser, aber sicher lästiger, oder?)
Der Anfang ist natürlich Zucker pur: "Shall I compare thee to a summer’s day?" Eine rhetorische Frage, versteht sich. Er will sein Liebchen mit einem Sommertag vergleichen. Klingt doch erstmal nach einem Kompliment, oder? Aber dann… die Wendung. Und die ist wichtig! Denn, und jetzt kommt’s: Shakespeare findet den Sommer gar nicht so toll!
Er schreibt nämlich: "Thou art more lovely and more temperate." Aha! Dein Angebeteter ist also schöner und ausgeglichener als ein Sommertag. Das heißt im Umkehrschluss: Der Sommer ist nicht so der Bringer. Er ist unberechenbar, mal zu heiß, mal zu stürmisch – kurz gesagt: er hat seine Macken.
Die Macken des Sommers (und warum Shakespeare recht hat)
Und da hat er ja auch Recht, oder? Der Sommer ist super, keine Frage. Aber er kann auch echt nerven. Die Hitze, die Mücken, die Touristen… (Sorry, falls du Tourist bist, aber du weißt, was ich meine!). Und Shakespeare bringt es auf den Punkt: "Rough winds do shake the darling buds of May". Stürmische Winde verwüsten die zarten Knospen des Mai. Bam! Da ist die Wahrheit. Der Sommer ist vergänglich und launisch.
Und weiter geht's: "And summer's lease hath all too short a date". Der Sommer hat nur eine kurze Mietdauer. Stimmt! Zack, vorbei ist er. Und dann? Herbst-Depri. (Keine Sorge, geht jedem mal so.) Shakespeare wusste also, wovon er redet. Er hat den Sommer geliebt und gehasst, so wie wir alle.
Die Unsterblichkeit der Liebe (und des Sonetts)
Aber warum schreibt er dann dieses Gedicht? Weil er eine Lösung hat! Und die ist ziemlich clever. Er sagt nämlich, dass sein Liebchen zwar auch sterblich ist (so wie alles auf der Welt), aber durch dieses Gedicht wird es unsterblich. Genial, oder? Die Liebe, die er beschreibt, überdauert den Sommer, überdauert die Zeit. Und das Sonett selbst tut es ja auch! Wir lesen es schließlich immer noch, nach all den Jahren.
Hier kommt der Clou: "But thy eternal summer shall not fade, / Nor lose possession of that fair thou ow’st". Dein ewiger Sommer soll nicht verblassen, noch die Schönheit verlieren, die du besitzt. Das ist die Quintessenz. Die Schönheit des geliebten Menschen wird durch das Gedicht für immer bewahrt.
Merke dir: Es geht also nicht nur um einen Vergleich mit einem Sommertag, sondern um die Unsterblichkeit der Liebe und der Kunst. Und darum, dass selbst der Sommer seine Schattenseiten hat. Aber die Liebe… die kann ewig währen. (Kitschalarm? Vielleicht. Aber auch irgendwie schön, oder?)
Also, das nächste Mal, wenn du im Sommer von einer Wespe genervt wirst, denk an Shakespeare und sein Sonett. Und denk daran, dass selbst die größten Dichter ihre Probleme mit dem Sommer hatten. Und dass die Liebe (und ein gutes Gedicht) manchmal eben doch unsterblich sein können.
Und jetzt mal ehrlich: Wer von uns hätte das besser schreiben können? Wahrscheinlich niemand. Außer vielleicht… die Wespe. Aber die kann ja leider nicht dichten. (Oder doch? 🤔)



