Spare In Der Zeit Dann Hast Du In Der Not

Kennt ihr das? Man hört so Sprichwörter und denkt sich: "Jaja, ist klar." Aber tief im Inneren weiß man, dass da vielleicht doch was dran ist. So ein Spruch ist: "Spare in der Zeit, dann hast du in der Not."

Ganz ehrlich? Ich bin nicht der Sparfuchs schlechthin. Ich bin eher so der Typ: "Ach, das bisschen Geld, das kann ich mir jetzt auch noch gönnen!" Und dann wundere ich mich, wo es hin ist.

Ich weiß, ich weiß. Vernünftig ist anders. Aber mal unter uns: Wer ist schon immer vernünftig?

Neulich war ich mit einer Freundin unterwegs. Sie wollte unbedingt diese superteure Handtasche kaufen. Ich hab's ihr ausgeredet. "Denk an 'Spare in der Zeit, dann hast du in der Not'!", habe ich gesagt. Ironischerweise habe ich mir am nächsten Tag ein neues Paar Schuhe gekauft. Doppelmoral deluxe!

Aber Moment mal. Vielleicht ist "Spare in der Zeit, dann hast du in der Not" gar nicht so absolut, wie es klingt. Ich meine, wer sagt denn, was "Not" überhaupt ist?

Ist "Not", wenn der Kühlschrank leer ist? Oder ist "Not", wenn man nicht die neusten Sneaker hat? Ich plädiere für letzteres. Das ist meine, zugegebenermaßen sehr subjektive, Definition von Not.

Versteht mich nicht falsch. Ich bin nicht komplett gegen Sparen. Ein bisschen was auf die Seite zu legen, ist sicher keine schlechte Idee. Aber das Leben ist zu kurz, um jeden Cent dreimal umzudrehen.

Und mal ehrlich: Wer hat denn heutzutage noch richtig Zeit zum Sparen? Wir arbeiten, wir hetzen, wir versuchen, irgendwie alles unter einen Hut zu bekommen. Da bleibt nicht viel übrig, weder Zeit noch Geld.

Vielleicht sollte man das Sprichwort mal überdenken. Wie wäre es mit: "Gönn dir in der Zeit, dann hast du wenigstens schöne Erinnerungen in der Not." Klingt doch viel besser, oder?

Oder noch besser: "Arbeite hart in der Zeit, damit du dir auch mal was gönnen kannst." Ja, das gefällt mir!

Ich will damit nicht sagen, dass Sparen blöd ist. Ganz im Gegenteil. Es ist wahrscheinlich sehr klug. Sehr erwachsen. Sehr...langweilig?

Ich finde, man muss da einen Mittelweg finden. Ein bisschen sparen, ein bisschen genießen. Hauptsache, man fühlt sich wohl dabei.

Ich kenne Leute, die sparen jeden Cent und leben wie die Geizkragen. Und dann kenne ich Leute, die leben von der Hand in den Mund und sind trotzdem glücklich. Wer hat Recht?

Die Wahrheit ist wahrscheinlich, dass es keine richtige Antwort gibt. Jeder muss seinen eigenen Weg finden.

Ich zum Beispiel spare, um mir irgendwann mal eine Weltreise leisten zu können. Das ist mein persönliches "Spare in der Zeit, dann hast du..." - Moment, was habe ich dann überhaupt? Ein großes Loch im Geldbeutel, aber dafür unvergessliche Erlebnisse. Klingt fair, oder?

Ich plädiere dafür, das Sprichwort etwas aufzubrechen. Es muss nicht immer nur um Geld gehen. Man kann auch Zeit sparen, oder Energie. Oder Nerven! "Spare Nerven in der Zeit, dann hast du Ruhe in der Not." Das wäre doch mal ein guter Vorsatz!

Oder: "Spare Stress in der Zeit, dann hast du Entspannung in der Not."

Ihr seht, man kann das Ganze auch etwas lockerer sehen.

Also, was lernen wir daraus? "Spare in der Zeit, dann hast du in der Not" ist vielleicht nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber es ist auch nicht komplett falsch. Es kommt eben darauf an, was man unter "Zeit" und "Not" versteht.

Und vielleicht sollte man sich einfach ab und zu mal was gönnen. Denn wer weiß schon, was die Zukunft bringt?

Also, liebe Leute, lasst es euch gut gehen! Und wenn ihr das nächste Mal vor der Entscheidung steht, ob ihr sparen oder ausgeben sollt, dann hört auf euer Herz. Und vielleicht auch ein bisschen auf euer Gewissen. Aber vor allem: Habt Spaß!

In diesem Sinne: Prost! Auf uns und unsere kleinen (oder großen) Sünden!

Und denkt dran: Das Leben ist zu kurz für langweilige Schuhe.

Manchmal ist die größte Not eben nicht der leere Geldbeutel, sondern der leere Schuhschrank.