Wann War Die Erste Zeitumstellung In Deutschland
Kennt ihr das? Der Wecker klingelt, es ist stockdunkel draußen, und ihr fragt euch: "Wann wird's denn endlich mal wieder hell am Morgen?!" Oder umgekehrt: Im Sommer, wenn man abends noch draußen sitzt, die Grillen zirpen und man denkt: "Boah, ist das lange hell! Fast zu lange!" Tja, da haben wir's wieder: Die allseits beliebte (oder eben auch nicht so beliebte) Zeitumstellung.
Aber wann hat dieser ganze Zirkus eigentlich angefangen? Wann hat sich Deutschland zum ersten Mal entschieden, an den Uhren zu drehen, als würden wir ein riesiges, kompliziertes Puzzle lösen, das eigentlich gar nicht kaputt war?
Die erste Runde: Gar nicht so neu, wie man denkt!
Haltet euch fest, denn jetzt kommt die Wahrheit: Die allererste Zeitumstellung in Deutschland fand schon im Jahr 1916 statt! Ja, richtig gelesen. Nicht erst, als wir alle schon Handys hatten, die sich automatisch umstellen. Damals, im Ersten Weltkrieg, hatten die Leute ganz andere Sorgen, aber auch da wurde an der Uhr gedreht. Quasi als Energieeinsparung, wie beim guten alten Sparbraten.
Man kann sich das vorstellen: Kaiser Wilhelm II. (oder irgendjemand in seiner Regierung) saß da und dachte: "Wir brauchen mehr Tageslicht, um die Kohle zu sparen! Lasst uns einfach an den Uhren drehen!" Und schwupps, war die Sommerzeit geboren. Eine geniale Idee, wenn man bedenkt, dass damals noch nicht jeder Strom hatte. Oder so.
Die Sache wurde dann aber erstmal wieder abgeschafft. Nach dem Krieg war die Zeitumstellung nämlich erstmal wieder Schnee von gestern. Hat ja auch keiner mehr gebraucht. Die Leute hatten genug andere Dinge, um sich Sorgen zu machen.
Ein kurzes Comeback und dann wieder Funkstille
Ein paar Jahre später, im Zweiten Weltkrieg, wurde das Ganze dann nochmal aus der Schublade geholt. Wieder Energie sparen, wieder Krieg, wieder Zeitumstellung. Ein bisschen wie das Remake eines Films, von dem niemand so richtig begeistert war.
Aber auch das war nur von kurzer Dauer. Nach dem Krieg verschwand die Sommerzeit wieder von der Bildfläche. Deutschland hatte offenbar genug von Uhren, die sich von selbst bewegen, oder eben auch nicht.
Die Wiedergeburt der Zeitumstellung (Die Version, an die wir uns erinnern)
Und dann, endlich, kam die Zeitumstellung, die wir alle kennen und lieben (oder eben auch nicht). Im Jahr 1980 wurde die Sommerzeit in Deutschland wieder eingeführt, und zwar aus dem gleichen Grund wie früher: Energie sparen! Diesmal lag es aber nicht nur am Krieg, sondern auch an der Ölkrise. Plötzlich war Energie wieder ein wertvolles Gut, und jede eingesparte Minute Tageslicht war Gold wert.
Stellt euch vor, die Leute damals: "Ach, nicht schon wieder! Aber wenn's hilft..." Und seitdem drehen wir zweimal im Jahr an den Uhren, schieben die Schlafstörungen auf den Jetlag (obwohl wir nirgendwohin geflogen sind) und fragen uns, warum die Bahn mal wieder Verspätung hat (obwohl das ja eigentlich immer so ist).
Fazit: Die Zeitumstellung und wir
Die Zeitumstellung ist also keine Erfindung der Neuzeit, sondern ein alter Hut, der immer wieder aus der Mottenkiste geholt wird. Mal wegen Krieg, mal wegen Ölkrise, mal einfach so. Aber eins ist sicher: Sie gehört zu Deutschland wie Sauerkraut und Pünktlichkeit (wobei die Pünktlichkeit ja manchmal auch so eine Sache ist...).
Und auch wenn wir uns jedes Mal wieder aufs Neue über die Umstellung aufregen – ob der innere Schweinehund gewinnt oder nicht – irgendwie haben wir uns ja doch daran gewöhnt. Oder zumindest resigniert. In diesem Sinne: Stellt eure Uhren um (oder lasst es euer Handy machen) und genießt die (etwas längeren oder kürzeren) Tage! Und wer weiß, vielleicht schaffen wir es ja irgendwann, dieses ganze Uhren-Theater abzuschaffen. Bis dahin: Frohes Umstellen!
