Warum Bin Ich So Aggressiv Zu Meiner Familie

Okay, mal ehrlich, wer kennt das nicht? Weihnachten. Besinnliche Stimmung. Alle sitzen am Tisch, Lichter brennen, und dann… BAMM! Streit. Bei uns war es letztes Jahr die Soße zum Braten. Irgendwer hatte 'ne Bemerkung gemacht (ich, vermutlich), irgendwer anders hat zurückgegiftelt (Mama, definitiv) und *schwupps*, war der Haussegen schief. Ich sitze da, denke: "Warum zur Hölle bin ich schon wieder so aggressiv zu meiner Familie?" Und ich wette, du hast dich das auch schon mal gefragt, oder? (Sei ehrlich! 😉)
Die Sache ist nämlich die: Aggression gegenüber der eigenen Familie ist verdammt häufig. Und meistens ist es nicht, weil deine Familie wirklich *so* unerträglich ist (obwohl… manchmal schon, oder?). Sondern weil da viel mehr im Spiel ist, als man auf den ersten Blick sieht.
Warum ticken wir so aus?
Erstens: Nähe erzeugt Reibung. Stell dir vor, du lebst 24/7 mit den gleichen Leuten zusammen. Du kennst ihre Macken, ihre Eigenarten, ihre Triggerpunkte. Und sie kennen deine! Da ist es doch klar, dass es irgendwann knallt. Manchmal ist es wie bei einem alten Auto: Du weißt genau, wo du treten musst, damit es anspringt – und wo, damit es explodiert.
Zweitens: Alte Muster. Deine Familie ist dein erster Mikrokosmos. Hier hast du gelernt, wie man kommuniziert, wie man streitet, wie man mit Konflikten umgeht. Und diese Muster sind tief in dir verankert. Wenn du also als Kind gelernt hast, dass man sich durchsetzt, indem man laut wird, dann ist es verdammt schwer, das als Erwachsener einfach abzulegen. Das ist wie mit dem Fahrradfahren: Einmal gelernt, vergisst man es nie – aber manchmal wünscht man sich, man hätte ein anderes Modell.
Drittens: Erwartungen. Weihnachten, Geburtstage, Ostern… alles voller Erwartungen! Erwartungen an dich selbst, an deine Familie, an die Stimmung. Und wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden (was ja eigentlich immer der Fall ist), dann entsteht Frust. Und Frust kann sich in Aggression entladen. Kennst du das Gefühl, wenn du dir *so* fest vorgenommen hast, einen harmonischen Abend zu verbringen, und dann geht alles schief? Richtig ätzend, oder?
Viertens: Stress. Job, Beziehung, Finanzen… das Leben ist oft stressig genug. Und wenn du dann noch unter Druck stehst, ist deine Toleranzgrenze einfach niedriger. Dann reicht schon eine blöde Bemerkung, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Und wer kriegt den ganzen Stress ab? Natürlich die Familie. Weil die sind ja „sicher“ und kennen dich am besten… leider.
Was kann man dagegen tun?
Okay, genug gejammert. Was kann man denn jetzt konkret tun, um weniger aggressiv zu sein? Hier ein paar Ideen, die mir geholfen haben:
1. Selbstreflexion: Frag dich, *warum* du aggressiv bist. Was sind deine Triggerpunkte? Wann passiert es am häufigsten? Was steckt wirklich hinter deiner Wut? Wenn du deine eigenen Muster erkennst, kannst du sie besser kontrollieren.
2. Kommunikation: Sprich mit deiner Familie über deine Gefühle. Sag ihnen, dass du manchmal Schwierigkeiten hast, ruhig zu bleiben. Aber bitte, ohne Vorwürfe! Formuliere deine Bedürfnisse klar und deutlich. (Und denk dran: Zuhören ist genauso wichtig wie Reden!).
3. Grenzen setzen: Es ist okay, Nein zu sagen. Du musst nicht an jedem Familienfest teilnehmen. Du musst nicht jede Diskussion mitmachen. Manchmal ist es besser, sich zurückzuziehen, bevor es knallt. Denk dran: Selbstschutz ist keine Egoismus.
4. Entspannungstechniken: Finde Wege, um deinen Stress abzubauen. Sport, Meditation, Yoga… was auch immer dir hilft, runterzukommen. Ein Spaziergang im Wald kann Wunder wirken (ernsthaft!).
5. Professionelle Hilfe: Wenn du das Gefühl hast, dass du alleine nicht weiterkommst, scheue dich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Therapeut kann dir helfen, deine Probleme zu verstehen und neue Strategien zu entwickeln.
Das Wichtigste ist: Sei geduldig mit dir selbst. Es ist ein Prozess. Du wirst nicht von heute auf morgen zum Friedensengel. Aber jeder kleine Schritt zählt. Und denk dran: Deine Familie liebt dich (auch wenn sie es manchmal nicht zeigt). Und du liebst sie ja auch, irgendwie… oder? 😉
Also, Kopf hoch! Und versuch beim nächsten Familienfest einfach mal tief durchzuatmen, bevor du loslederst. Vielleicht hilft's ja. Und wenn nicht… dann haben wir wenigstens eine gute Geschichte für den nächsten Blogeintrag. 😉



