Warum Riecht Man Seine Eigenen Fürze Gerne

Kennst du das? Du sitzt gemütlich auf der Couch, liest ein Buch oder schaust Fernsehen, und plötzlich… *Pfft*. Ein leises Geräusch, gefolgt von einem ganz eigenen, unverkennbaren Duft. Und was machst du? Du schnupperst. Und irgendwie… findest du es gar nicht so schlimm. Warum ist das eigentlich so? Warum riechen wir unsere eigenen Fürze gerne? Ist das normal?
Keine Sorge, du bist nicht allein! Das ist ein Phänomen, das viele Menschen betrifft. Es gibt sogar verschiedene Theorien, warum wir unsere eigenen "Dünnpfiffchen", wie meine Oma selig immer sagte, tolerabler finden als die der anderen.
Der Geruch der Vertrautheit
Eine Theorie besagt, dass es etwas mit Vertrautheit zu tun hat. Stell dir vor, du bist den ganzen Tag mit dir selbst unterwegs. Du atmest die gleiche Luft, isst die gleichen Sachen, hast die gleichen Bakterien in deinem Darm. Dein Körper ist quasi ein kleines, in sich geschlossenes Ökosystem. Und die Gerüche, die daraus entstehen, sind dir einfach bekannt. Sie sind ein Teil von dir, wie deine Lieblingssocken oder dein morgendlicher Kaffee.
Vergleich es mal mit dem Geruch deines eigenen Hauses. Wenn du nach einem langen Urlaub nach Hause kommst, riecht es da auch irgendwie... anders. Aber nicht unbedingt schlecht. Es ist einfach DEIN Geruch. Und der ist beruhigend und vertraut. So ähnlich ist das auch mit den eigenen Gasen.
Die psychologische Komponente
Ein weiterer Faktor ist die psychologische Komponente. Unsere eigenen Gerüche sind mit keiner negativen Konnotation verbunden. Wenn jemand anderes einen fahren lässt, denken wir vielleicht: "Uff, ist das eklig! Hat der sich etwa nicht zurückhalten können?" Aber wenn wir selbst der Übeltäter sind, denken wir eher: "Ups, das war wohl der Bohneneintopf von gestern." Wir sind einfach nachsichtiger mit uns selbst.
Denk mal drüber nach: Du würdest dich wahrscheinlich auch weniger über dich selbst aufregen, wenn du morgens verschlafen hast und zu spät zur Arbeit kommst, als wenn dein Kollege ständig unpünktlich ist. Eigenes Fehlverhalten wird oft entschuldigt oder heruntergespielt. So ist das eben mit uns Menschen.
Die Darmflora als Duftkomponist
Die Zusammensetzung unserer Darmflora spielt auch eine große Rolle. Jeder Mensch hat eine einzigartige Mischung aus Bakterien in seinem Darm. Diese Bakterien zersetzen die Nahrung, die wir zu uns nehmen, und produzieren dabei Gase. Die Art der Gase und deren Menge hängt stark von der Zusammensetzung der Darmflora und der Ernährung ab. Wenn du dich also gesund und ausgewogen ernährst, und deine Darmflora in Balance ist, dann riechen deine "Luftbläschen" wahrscheinlich auch weniger streng. Oder zumindest für dich.
Es ist wie mit einem Parfüm. Jeder Duft riecht an jedem Menschen anders. Das liegt daran, dass sich der Duft mit der individuellen Körperchemie vermischt. Und so ist es auch mit unseren inneren Düften. Sie sind ein Produkt unserer individuellen "Darm-Chemie".
Eine Frage der Dosis?
Vielleicht ist es auch eine Frage der Dosis. Wir sind ständig unseren eigenen Körpergerüchen ausgesetzt, sodass wir uns daran gewöhnt haben. Wir nehmen sie einfach nicht mehr so stark wahr. Stell dir vor, du arbeitest in einer Bäckerei. Am Anfang riechst du ständig den Duft von frisch gebackenem Brot. Aber nach einer Weile nimmst du ihn kaum noch wahr. So ähnlich ist das auch mit unseren eigenen Körperausdünstungen.
Und ganz ehrlich, manchmal sind sie ja auch gar nicht so schlimm. Manchmal sind sie sogar... fast schon angenehm? Okay, vielleicht nicht "angenehm" im eigentlichen Sinne, aber zumindest nicht abstoßend. Vielleicht ist es einfach nur die Neugierde, die uns dazu bringt, zu schnuppern. Was haben wir denn da gestern gegessen, dass es so duftet?
Also, das nächste Mal, wenn du in den Genuss deiner eigenen "Duftwolke" kommst, sei nicht zu streng mit dir selbst. Es ist ganz normal, dass du daran schnupperst. Und vielleicht sogar, dass du es irgendwie… okay findest. Hauptsache, du machst es nicht in der Öffentlichkeit. Denn da könnten die Reaktionen anders ausfallen. 😉



