Was Hast Du In Den Ferien Gemacht Französisch

Kennst du das Gefühl, wenn der Sommer vor der Tür steht und du dich fragst: Was hast du in den Ferien gemacht? Diese Frage ist wie ein Echo aus der Schulzeit, nur dass sie jetzt von Freunden, Familie oder sogar dem neugierigen Nachbarn kommt. Und jedes Mal schwirren einem tausend Bilder im Kopf herum, die man in eine kurze, knackige Antwort pressen muss.
Aber was, wenn diese Frage auf Französisch gestellt wird? Plötzlich wird alles ein bisschen aufregender, ein bisschen exotischer. *Qu'est-ce que tu as fait pendant les vacances?* Klingt doch schon viel abenteuerlicher, oder?
Letztes Jahr stand ich genau vor dieser Herausforderung. Ich hatte beschlossen, meine Sommerferien in Frankreich zu verbringen. Genauer gesagt, in einem kleinen Dorf in der Provence. Mein Französisch war… nun ja, sagen wir mal, es hatte noch Luft nach oben. Ich konnte die Grundlagen, konnte mir ein Baguette bestellen und nach dem Weg fragen, aber tiefgründige Gespräche waren eher Wunschdenken.
Ein Missverständnis mit Folgen
Eines Tages saß ich auf dem Marktplatz, genoss die Sonne und beobachtete das bunte Treiben. Eine ältere Dame, Madame Dubois, setzte sich neben mich und fragte: *Alors, qu'est-ce que tu as fait pendant tes vacances?* Panik stieg in mir auf. Ich wollte ihr unbedingt erzählen, dass ich die Lavendelfelder besucht, in kleinen Cafés gesessen und die provenzalische Küche genossen hatte. Aber meine Französischkenntnisse ließen mich im Stich.
Also improvisierte ich. Ich sagte: *J'ai… j'ai… regardé les escargots!* (Ich habe… ich habe… Schnecken beobachtet!). Ich hatte gehofft, damit irgendwie die Langsamkeit und Schönheit der Natur zu beschreiben. Aber Madame Dubois' Blick sprach Bände. Sie zog die Augenbrauen hoch und sagte: *Ah, les escargots! C'est… intéressant.* (Ah, Schnecken! Das ist… interessant.).
Ich merkte sofort, dass ich etwas falsch gemacht hatte. Schnecken beobachten war offensichtlich nicht das, was man in Frankreich als aufregende Ferienerlebnisse bezeichnet. Aber was sollte ich tun? Zurückrudern war keine Option. Ich nickte einfach und lächelte gezwungen.
Lektion gelernt – und gelacht
Später erfuhr ich von einem Freund, dass Schnecken in Frankreich zwar eine Delikatesse sind, aber nicht unbedingt ein Gesprächsthema, mit dem man Eindruck schindet. Stattdessen hätte ich von meinen Besuchen in den Weingütern oder den Wanderungen in den Bergen erzählen sollen. Aber hey, man lernt ja nie aus!
Die Geschichte mit den Schnecken wurde zum Running Gag meiner Ferien. Jedes Mal, wenn jemand fragte, was ich in meinen Ferien gemacht hätte, antworteten meine Freunde grinsend: *Sie hat Schnecken beobachtet!* Und jedes Mal mussten wir alle lachen.
Mehr als nur Vokabeln
Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass es beim Sprachenlernen nicht nur um Vokabeln und Grammatik geht. Es geht auch darum, die Kultur zu verstehen, die Gepflogenheiten zu kennen und zu wissen, welche Themen gut ankommen und welche eher weniger.
Und was habe ich gelernt? Nun, erstens, dass man sich vor dem Gespräch über Schnecken in Frankreich besser informieren sollte. Und zweitens, dass Fehler beim Sprachenlernen nicht schlimm sind. Im Gegenteil, sie sind oft die lustigsten und einprägsamsten Momente. Sie machen die Reise zu einer neuen Sprache zu einem unvergesslichen Abenteuer.
Also, wenn dich das nächste Mal jemand fragt: *Qu'est-ce que tu as fait pendant les vacances?* hab keine Angst, Fehler zu machen. Erzähl von deinen Erlebnissen, deinen Missgeschicken und deinen Entdeckungen. Und wer weiß, vielleicht inspirierst du ja jemanden, selbst Französisch zu lernen und die Welt mit anderen Augen zu sehen. Oder zumindest, Schnecken mit anderen Augen zu sehen.
Denk daran: Die beste Antwort auf diese Frage ist immer die, die ehrlich und authentisch ist – auch wenn sie ein bisschen verrückt ist. Und vielleicht, ganz vielleicht, erwähnst du ja auch, dass du in der Provence warst und die lavendelduftenden Sonnenuntergänge genossen hast.
Denn am Ende des Tages geht es nicht darum, perfekt Französisch zu sprechen, sondern darum, die Freude am Entdecken und am Austausch mit anderen Kulturen zu erleben. Und das ist doch das Schönste an den Ferien, oder?



