Wer Schmetterlinge Im Bauch Haben Will Muss Sich Raupen

Mal ehrlich, Leute. Diese ganze Schmetterling-im-Bauch-Sache? Wird völlig überbewertet.
Ja, ich weiß. Das klingt ketzerisch. Verrückt. Fast schon blasphemisch. Aber hört mir kurz zu. Bevor ihr mich mit Tomaten bewerft.
Wir alle wollen Schmetterlinge. Das Kribbeln. Die Aufregung. Das Gefühl, als ob man schweben würde. Aber um dorthin zu gelangen, muss man erstmal Raupe sein. Und das ist, nun ja, ätzend.
Ich behaupte: Wer Schmetterlinge im Bauch haben will, muss sich Raupen!
Okay, okay. Ich erkläre mich. Raupe sein bedeutet: Unsicherheit. Zweifel. Blöde Gefühle. Unbequeme Situationen. Und vor allem: Fressen, fressen, fressen. Und das im übertragenen Sinne. Man muss Erfahrungen sammeln, sich bilden, wachsen. Nicht immer schön.
Denkt doch mal an eure erste Liebe. Oder den ersten Job. Oder das erste Mal, dass ihr versucht habt, einen Kuchen zu backen (meiner sah aus wie ein Krater). War das alles rosarot mit Glitzerstaub? Eher nicht. Eher ein holpriger Weg. Ein Raupen-Modus.
Es gab peinliche Momente. Herzschmerz. Fehler. Viel, viel zu viel Zucker im Kuchen. Aber genau das macht uns doch aus. Genau das formt uns. Genau das macht uns zu dem wunderschönen Schmetterling, der wir eines Tages sein werden. Oder zumindest zu einer halbwegs ansehnlichen Motte.
Diese romantische Vorstellung von der sofortigen Liebe auf den ersten Blick, von der perfekten Beziehung, die vom Himmel fällt… Pustekuchen! Das ist Bullshit, gesponsert von Hollywood. Die Realität ist: Arbeit. Mühe. Kommunikation. Und manchmal auch: Zoff. Aber hey, selbst Raupen streiten sich wahrscheinlich um die besten Blätter.
Also, lasst uns die Raupenzeit ehren! Lasst uns die holprigen Wege feiern! Lasst uns über unsere Fehler lachen! Denn ohne diese Phasen der Unsicherheit, des Wachstums, der Veränderung gäbe es keine Schmetterlinge. Keine Freude. Kein Kribbeln.
Versteht mich nicht falsch. Ich will die Schmetterlinge auch. Ich liebe dieses Gefühl. Aber ich weiß jetzt: Es ist ein verdientes Gefühl. Ein Gefühl, das man sich erarbeiten muss. Durch all die Raupen-Scheiße, die man so erlebt.
Und wisst ihr was? Vielleicht ist das Raupe-Sein ja auch gar nicht so schlimm. Vielleicht lernen wir gerade dabei die wichtigsten Lektionen. Vielleicht ist das Fressen und Wachsen ja auch irgendwie aufregend. Okay, vielleicht übertreibe ich jetzt. Aber zumindest ist es ehrlich.
Also, das nächste Mal, wenn ihr euch wie eine fette, hässliche Raupe fühlt, die sich durchs Leben frisst, denkt daran: Ihr seid auf dem besten Weg zum Schmetterling! Oder zumindest zu einer etwas weniger hässlichen Raupe. Hauptsache, ihr bewegt euch.
Ich weiß, ich weiß. Eine unpopuläre Meinung. Aber vielleicht, ganz vielleicht, stimmt ihr mir ja doch ein bisschen zu.
Und falls nicht? Dann esst halt weiter an eurem Salat. Wer weiß, vielleicht verwandelt ihr euch ja in einen fetten, glücklichen Marienkäfer. Auch nicht schlecht.
Im Grunde genommen sage ich nur: Erwartet keine Schmetterlinge ohne Arbeit. Kein Kribbeln ohne Zweifel. Kein Glück ohne Mut. Denn das Leben ist nun mal kein Ponyhof. Sondern eher eine Raupenzucht.
Also, lasst uns Raupen sein! Lasst uns fressen, wachsen, lernen und uns verändern. Und irgendwann… irgendwann flattern wir davon. Mit ganz viel Kribbeln im Bauch. Und dem Wissen, dass wir es uns verdient haben.
Und wenn nicht? Dann bleiben wir halt Raupen. Auch okay. Hauptsache, wir haben Spaß dabei.
Ein Hoch auf die Raupen!
Prost, meine Lieben! Auf uns! Auf die Raupen! Auf die Schmetterlinge! Und auf all die dazwischenliegenden Stadien des Chaos.
Denkt immer daran: Auch Raupen haben ihre Daseinsberechtigung. Und manchmal, ganz manchmal, sind sie sogar ganz niedlich. Okay, vielleicht auch nur, wenn sie ganz weit weg sind.
"Wer Schmetterlinge im Bauch haben will, muss sich Raupen!" - Unbekannt (wahrscheinlich ich)
Also, was ist eure Meinung? Seid ihr Team Schmetterling oder Team Raupe? Lasst es mich wissen!



