Wie Alt Ist Man Im Letzten Jahr Der High School

Also, mal ehrlich, wie alt fühlt man sich wirklich im letzten Jahr der High School? Nicht wie 17 oder 18, oder? Ich behaupte, man fühlt sich wie…na ja, wie ein sehr, sehr müder Hamster im Laufrad. Ein Hamster, der kurz vor der Apokalypse steht.
Klar, auf dem Papier sind wir fast erwachsen. Wir dürfen wählen (in manchen Ländern jedenfalls). Wir können Auto fahren (mehr oder weniger unfallfrei). Wir reden über "die Zukunft" und tun so, als hätten wir einen blassen Schimmer, was das überhaupt bedeutet.
Aber tief im Inneren? Da sind wir immer noch die Kids, die Angst vor Spinnen hatten und heimlich Nickelodeon geschaut haben. Nur dass wir jetzt Angst vor Studienkrediten und der drohenden Klimakatastrophe haben. Und heimlich Netflix schauen. Ist ja fast das Gleiche.
Die Illusion der Reife
Ich finde, die Erwachsenen tun so, als ob das letzte Highschool-Jahr der Gipfel der Reife wäre. "Oh, ihr seid ja schon fast erwachsen! Was wollt ihr denn mal werden?" Fragen, die direkt aus der Hölle stammen, würde ich sagen. Als ob wir das schon wissen müssten! Ich habe gestern noch versucht, meine Socken mit Sandalen zu kombinieren. Ist das Reife?
Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Freiheit. Endlich keine nervigen Lehrer mehr (na ja, fast keine). Endlich Partys, die bis in die Morgenstunden gehen (wenn man Glück hat). Endlich die Chance, die Welt zu erobern (oder zumindest den lokalen Dönerladen). Aber trotzdem…
...fühle ich mich, als hätte mir jemand ein riesiges Puzzle vor die Füße gekippt und gesagt: "So, viel Spaß beim Zusammensetzen deines Lebens!" Und ich sitze da, mit tausend Teilen, die alle irgendwie gleich aussehen, und frage mich: Wo ist die verdammte Anleitung?
Der Druck ist real
Und dann ist da noch der Druck. Der Druck, die "richtige" Uni zu wählen. Den Druck, den "richtigen" Studiengang zu wählen. Den Druck, überhaupt irgendwas "richtig" zu machen. Meine Oma würde sagen: "Du musst doch was Anständiges lernen!" Oma, ich will Astronaut werden! Oder professioneller Videospieler! Oder… oder…irgendwas, was Spaß macht und nicht meine Seele aussaugt.
Aber das darf man ja nicht laut sagen. Man muss ambitioniert und zielstrebig sein. Man muss einen Masterplan haben. Sonst ist man ein Versager. Sagt die Gesellschaft. Sagt Onkel Dieter am Familientreffen. Onkel Dieter, der seit 30 Jahren in der gleichen Fabrik arbeitet und sich über meine Berufswahl lustig macht. Danke, Onkel Dieter!
Meine (unpopuläre) Meinung
Hier kommt meine (unpopuläre) Meinung: Das letzte Highschool-Jahr ist nicht der Beginn des Erwachsenseins. Es ist das Ende der Kindheit. Eine Art Zwischenwelt, in der man noch nicht ganz Fisch und nicht ganz Fleisch ist. Man ist ein Teenager mit Erwachsenenproblemen.
Und das ist okay! Es ist okay, keine Ahnung zu haben. Es ist okay, Fehler zu machen. Es ist okay, sich manchmal wie ein totaler Idiot zu fühlen. Wir sind alle nur auf der Suche nach unserem Platz in dieser verrückten Welt.
Also, an alle Highschool-Absolventen da draußen: Lasst euch nicht stressen! Genießt die Zeit! Tanzt auf den Partys! Esset zu viel Pizza! Macht dumme Fehler! Denn bald kommt die "echte" Welt. Und die ist wahrscheinlich noch viel verrückter.
Und wenn ihr euch mal wieder so richtig überfordert fühlt, dann denkt an den müden Hamster im Laufrad. Und lächelt. Denn ihr seid nicht allein.
P.S.: Wenn jemand die Anleitung für das Puzzle findet, bitte Bescheid sagen!



