Wie Lang Vorher Am Flughafen Sein
Flughafenzeit. Ein Wort, das bei manchen Schweißausbrüche verursacht. Bei anderen gähnende Langeweile. Bei mir? Ein strategisches Spiel. Aber ein Spiel, das ich… nun, sagen wir mal, anders spiele als die meisten.
Die heilige Drei-Stunden-Regel: Eine Farce?
Drei Stunden vor Abflug! Das ist das Mantra, das uns von Reiseführern, Fluggesellschaften und besorgten Tanten eingebläut wird. Drei Stunden! Um sich in endlosen Schlangen die Füße platt zu stehen? Um überteuerten Kaffee zu trinken, während man darauf wartet, dass die Zeit vergeht? Um panisch nach dem Gate zu suchen, obwohl es noch gar nicht angezeigt wird? Nein, danke.
Ich behaupte: Die Drei-Stunden-Regel ist oft übertrieben. Eine Art Sicherheitsnetz für notorische Zuspätkommer. Oder für Menschen, die Angst vor… ja, vor was eigentlich? Vor dem Flughafenmonster?
Lasst mich das klarstellen: Ich bin kein Fan von Stress. Ich renne ungern mit meinem Rollkoffer durch die Gänge. Aber ich glaube auch, dass man mit ein bisschen Planung und Vertrauen in die eigene Entscheidungsfähigkeit *deutlich* weniger Zeit am Flughafen verbringen kann.
Mein Unpopular Opinion: Eine Stunde reicht (oft)!
Ja, ihr habt richtig gelesen. Eine Stunde. Manchmal sogar weniger. (Okay, nicht bei internationalen Flügen, lasst uns realistisch bleiben.) Aber für einen entspannten Inlandsflug? Eine Stunde ist oft mehr als genug.
Ich höre schon das empörte Raunen. "Aber was ist mit der Sicherheitskontrolle?!" Ja, die Sicherheitskontrolle. Der Ort, an dem Schuhe ausgezogen, Laptops präsentiert und Flüssigkeiten kontrolliert werden. Der Ort, an dem man das Gefühl hat, man würde sein Leben von einem Security-Beamten sezieren lassen.
Aber auch hier gilt: Planung ist alles. Gürtel mit Metallschnalle? Bleibt zu Hause. Laptop griffbereit? Check. Flüssigkeiten im durchsichtigen Beutel? Selbstverständlich. Und das Wichtigste: Gelassenheit. Panik zieht unnötig Aufmerksamkeit auf sich.
Die Kunst des Minimalismus (am Flughafen)
Weniger Gepäck ist das A und O. Nur Handgepäck? Perfekt! So spart man sich das endlose Warten am Gepäckband. Und mal ehrlich: Brauchen wir wirklich fünf Paar Schuhe für ein Wochenende?
Online Check-in ist natürlich Pflicht. Wer das nicht macht, ist selber schuld. Und wer noch immer Bordkarten ausdruckt… nun, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren. (Kleiner Scherz.)
Und dann ist da noch die Sache mit dem Gate. Verbringt nicht die ganze Zeit damit, wie hypnotisiert auf die Anzeigetafel zu starren. Das Gate ändert sich selten kurzfristig. Vertraut auf die App eurer Fluggesellschaft. Und solltet ihr wirklich nervös sein: Geht eine halbe Stunde vor Boarding-Zeit zum Gate. Das reicht völlig.
Disclaimer: Ja, es gibt Ausnahmen!
Bevor ihr mich jetzt steinigt: Ich bin mir bewusst, dass es Ausnahmen gibt. Wer mit Kindern reist, sollte definitiv mehr Zeit einplanen. Wer einen Anschlussflug hat, auch. Und wer einfach extrem ängstlich ist, soll bitte drei Stunden vorher am Flughafen sein. Aber bitte, liebe Leute, lasst euch nicht von der Angst regieren!
Ich plädiere für mehr Selbstbestimmung am Flughafen. Für ein bisschen mehr Vertrauen in die eigene Planung. Und für weniger Zeit in sterilen Wartebereichen. Das Leben ist zu kurz, um es am Flughafen zu verbringen.
Also, das nächste Mal, wenn ihr einen Flug habt, fragt euch: Brauche ich *wirklich* drei Stunden Puffer? Oder kann ich mit ein bisschen Planung und Gelassenheit eine Stunde gewinnen? Und was mache ich dann mit dieser gewonnenen Stunde? Vielleicht einen gemütlichen Kaffee trinken. Außerhalb des Flughafens. Wo der Kaffee nicht überteuert ist.
Ich weiß, meine Meinung ist kontrovers. Ich bin vielleicht die einzige Person, die so denkt. Aber ich stehe dazu. Und ich hoffe, ich konnte euch zumindest ein bisschen zum Nachdenken anregen.
Vielleicht werde ich ja doch noch zum Flughafen-Minimalismus-Guru. Wer weiß?
Und jetzt entschuldigt mich, ich muss meinen Flug erwischen. In… einer Stunde.
