Wir Bitten Die Unannehmlichkeiten Zu Entschuldigen

Kennen Sie das? "Wir bitten die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen." Oh ja. Dieser Satz. Er verfolgt mich. Er ist wie ein hartnäckiger Ohrwurm, den man einfach nicht loswird. Aber ist er wirklich so schlimm?
Die Wahrheit über die Entschuldigung
Ich wage es zu sagen: Ich mag diesen Satz! Ja, ich weiß, das ist vielleicht eine unpopuläre Meinung. Aber lasst mich das erklären. Denkt darüber nach. Er ist überall. Im Zug, wenn er mal wieder Verspätung hat. Im Supermarkt, wenn die Lieblingssorte Joghurt ausverkauft ist. Sogar auf Webseiten, wenn irgendwas nicht so funktioniert, wie es soll.
Manchmal denke ich, die Welt besteht nur noch aus Entschuldigungen für Unannehmlichkeiten. Und das ist, meiner Meinung nach, gar nicht so schlecht. Es zeigt zumindest, dass irgendjemand bemerkt hat, dass etwas schiefgelaufen ist. Und dass es ihm oder ihr vielleicht sogar leid tut.
Das kleine bisschen Menschlichkeit
Okay, okay, ich gebe zu. Meistens steckt dahinter eine große, unpersönliche Firma. Aber trotzdem. Irgendwo sitzt da vielleicht ein Praktikant, der diesen Satz eintippen musste. Und vielleicht, nur vielleicht, hat er sich dabei gedacht: "Mist, jetzt haben wir schon wieder was verbockt." Und das macht die Sache doch gleich sympathischer, oder?
Und mal ehrlich, sind wir nicht alle ein bisschen fehlbar? Machen wir nicht alle Fehler? Verspäten wir uns nicht manchmal? Vergessen wir nicht ab und zu, den Müll rauszubringen? Ich schon. Und ich bin froh, wenn mir dann jemand mit einem Augenzwinkern verzeiht.
Dieser Satz, "Wir bitten die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen", ist wie ein kleines Augenzwinkern der Welt. Ein Zeichen dafür, dass wir alle im selben Boot sitzen. Dass wir alle mal daneben liegen. Und dass wir uns gegenseitig verzeihen sollten.
Wenn's doch nur immer so einfach wäre...
Natürlich gibt es Situationen, in denen eine einfache Entschuldigung nicht ausreicht. Wenn der Zug eine Stunde Verspätung hat, weil ein Baum auf die Gleise gefallen ist, dann will ich vielleicht mehr als nur eine Floskel hören. Dann will ich wissen, was unternommen wird, um das Problem zu beheben. Und ich will vielleicht eine Entschädigung für meinen verpassten Termin.
Aber im Großen und Ganzen finde ich, dass dieser Satz seinen Zweck erfüllt. Er ist ein kleines Pflaster für die Wunden des Alltags. Ein Trostpflaster für die kleinen Ärgernisse, die uns das Leben manchmal so schwer machen.
Die Macht der Gewohnheit
Vielleicht ist es auch einfach nur Gewohnheit. Wir sind so daran gewöhnt, diesen Satz zu hören, dass er uns gar nicht mehr auffällt. Er ist wie das Rauschen des Verkehrs, das wir irgendwann ausblenden. Aber vielleicht sollten wir ihn öfter mal bewusst wahrnehmen. Vielleicht sollten wir ihn sogar selbst öfter benutzen.
Stellt euch vor, ihr habt euren Kollegen versehentlich den Kaffee über die Tastatur gekippt. Was sagt ihr dann? Natürlich: "Wir bitten die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen!" Na ja, vielleicht nicht ganz. Aber ihr versteht, was ich meine. Eine Entschuldigung kann Wunder wirken. Auch wenn sie noch so klein und unscheinbar ist.
Und so stehe ich hier, ein einsamer Rufer in der Wüste, der diesen Satz verteidigt. "Wir bitten die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen." Ich finde ihn nicht so schlimm. Eigentlich finde ich ihn sogar ganz sympathisch. Und vielleicht, nur vielleicht, geht es ja noch jemandem so wie mir. Wer weiß?
Also, das nächste Mal, wenn ihr diesen Satz lest oder hört, denkt daran: Es könnte auch schlimmer sein. Es könnte auch gar keine Entschuldigung geben. Und das wäre doch wirklich unannehmlich, oder?
Ich bin gespannt, was ihr dazu sagt. Vielleicht bin ich ja wirklich der Einzige, der so denkt. Aber ich bin bereit, für meine unpopuläre Meinung einzustehen. Denn manchmal sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Und ein kleiner Satz wie "Wir bitten die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen" kann die Welt ein bisschen freundlicher machen. Auch wenn es nur für einen kurzen Moment ist.
Und jetzt entschuldigen Sie mich, ich muss los. Ich habe einen Termin. Und ich hoffe, ich komme nicht zu spät. Aber falls doch: Wir bitten die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen!
P.S. Hat Karl Marx das auch schonmal gesagt? Ich bin mir fast sicher!













