Wo Dürfen Sie Die Lichthupe Zum Anzeigen Der überholabsicht

Stell dir vor, du bist auf der Autobahn. Die Sonne scheint, die Musik ist laut und du willst überholen. Klar, blinken ist Pflicht. Aber darf man da auch kurz die Lichthupe zücken, um den Vordermann *freundlich* darauf hinzuweisen, dass man vorbei möchte? Die Antwort ist... es ist kompliziert! Und verdammt unterhaltsam, wenn man mal genauer hinschaut.
Die Grauzone der Autobahn-Etikette
In Deutschland ist die Nutzung der Lichthupe klar geregelt. Sie ist grundsätzlich dafür da, vor Gefahren zu warnen. Ein Reh am Straßenrand? Lichthupe! Ein Stau hinter einer unübersichtlichen Kurve? Lichthupe! Aber ein *drängelnder* Hinweis auf der linken Spur? Hier beginnt die Grauzone. Die Straßenverkehrsordnung (StVO) schweigt sich dazu nämlich eher aus, was kreativen Interpretationen Tür und Tor öffnet.
Offiziell ist es nicht erlaubt, die Lichthupe zum "Überholvorgang ankündigen" zu nutzen. Denn das könnte als Nötigung ausgelegt werden – und das ist eine Straftat. Stell dir vor: Du gibst kurz Lichthupe, der Vordermann fühlt sich genötigt und bremst abrupt. Peng! Nicht gut. Dann lieber Geduld und ausreichend Abstand, auch wenn's schwerfällt.
"Geduld ist eine Tugend, besonders auf der Autobahn!"
Lichthupe-Missverständnisse: Ein Comedy-Programm
Was passiert, wenn man's trotzdem macht? Nun, im besten Fall passiert gar nichts. Der Vordermann bemerkt dich, zieht nach rechts und alles ist gut. Im schlechtesten Fall fühlst sich der Vordermann beleidigt, reagiert mit einer Vollbremsung oder – noch schlimmer – mit einer Anzeige. Und dann wird's teuer und zeitaufwendig.
Ich habe schon Geschichten gehört von Leuten, die Lichthupe gegeben haben und im nächsten Stau von dem "Opfer" freundlich, aber bestimmt zur Rede gestellt wurden. Da kann es dann schon mal unangenehm werden, besonders wenn man nicht der Typ für hitzige Diskussionen ist. Da hilft nur noch Charme und die Einsicht, dass man vielleicht doch ein bisschen zu ungeduldig war.
Und dann gibt es die Fälle, in denen die Lichthupe komplett falsch interpretiert wird. Vielleicht denkt der Vordermann, du willst ihn vor einem Blitzer warnen (was übrigens auch verboten ist!) und bedankt sich artig mit der Warnblinkanlage. Oder er denkt, du bist ein entgegenkommendes Auto und vergisst, dich zu grüßen. Die Möglichkeiten für Missverständnisse sind endlos und oft urkomisch.
Die Macht der nonverbalen Kommunikation
Trotzdem, die Versuchung ist groß, oder? Gerade wenn man hinter einem "Sonntagsfahrer" auf der linken Spur festsitzt, der gefühlt seit Stunden mit 80 km/h unterwegs ist. Aber vielleicht gibt es ja auch andere Wege, seine Überholabsicht zu signalisieren. Deutlich Abstand halten, den Blinker setzen und – ganz wichtig – freundlich bleiben. Denn am Ende sitzen wir alle im selben Boot, äh, Auto.
Oftmals reicht es schon, einfach nur da zu sein. Der subtile Druck, den ein schnelleres Auto im Rückspiegel ausübt, ist oft schon ausreichend. Die meisten Leute ziehen dann schon irgendwann nach rechts, auch ohne Lichthupe-Konzert.
Und wenn alles nichts hilft? Dann hilft nur noch eins: Tief durchatmen, die Musik lauter drehen und sich bewusst machen, dass man ja eigentlich gar keinen Termin hat. Stress auf der Autobahn ist schließlich das Letzte, was man braucht.
Fazit: Lieber blinken statt blitzen!
Also, wo dürfen Sie die Lichthupe zum Anzeigen der Überholabsicht nutzen? Am besten gar nicht. Blinkende Blinker sind erlaubt, aber eine drängelnde Lichthupe kann teuer werden. Konzentriere dich lieber auf sicheres Fahren, ausreichend Abstand und ein bisschen Gelassenheit. Und denk dran: Die Autobahn ist kein Autorennen, sondern ein Ort, an dem wir alle sicher an unser Ziel kommen wollen.
Und wenn du doch mal die Lichthupe zückst… sei dir der Konsequenzen bewusst und hoffe auf einen humorvollen Vordermann!
Disclaimer: Dieser Artikel stellt keine Rechtsberatung dar. Im Zweifelsfall sollten Sie sich von einem Anwalt beraten lassen.



