Wo Wird Im Radio Bereits Ab September Weihnachtsmusik Gespielt

Es ist August. Draußen brutzelt die Sonne. Man schwitzt schon beim Gedanken an eine dicke Winterjacke. Und trotzdem…kriecht da nicht schon wieder was aus dem Untergrund?
Ja, ich rede davon. Weihnachtsmusik.
Es ist wie ein Zombie-Apokalypse, die jedes Jahr früher beginnt. Nur mit mehr Glöckchen und weniger Hirn.
Die Frage aller Fragen: Wo, um Himmels Willen, wird im Radio bereits ab September Weihnachtsmusik gespielt?
Der vorweihnachtliche Wahnsinn: Ein Blick auf die Übeltäter
Ich weiß, ich weiß, es gibt sie. Diese Radiosender. Diese mutigen, oder vielleicht auch wahnwitzigen, Sender, die uns schon dann mit “Jingle Bells” traktieren, wenn wir noch in kurzen Hosen rumlaufen.
Die Namen will ich hier jetzt nicht explizit nennen. Das wäre ja Rufmord. Aber mal ehrlich: Denkt mal an die kleinen, lokalen Radiosender. Die, die sonst Schlager spielen und zwischendurch mal Werbung für den örtlichen Metzger machen.
Bingo!
Oder vielleicht auch Online-Radios. Die haben ja keine Angst vor Traditionen, oder vor dem Verlust von Hörern (weil wer hört die schon?). Die pfeifen drauf, was die Leute denken, und ballern einfach los.
Ich stelle mir vor, wie die Moderatoren dort sitzen, mit Weihnachtsmützen auf dem Kopf, und sich ins Fäustchen lachen, während sie Mariah Carey zum 74. Mal an diesem Tag spielen.
Meine (zugegebenermaßen unpopuläre) Meinung
Ich gebe es zu: Ich bin kein Fan. Überhaupt nicht. Ich finde, Weihnachtsmusik gehört in die Adventszeit. Punkt.
Es ist wie mit dem ersten Lebkuchen im August. Ja, er schmeckt vielleicht. Aber er nimmt dem Ganzen die Magie. Er klaut dem Dezember seine besondere Würze.
Ich bin der festen Überzeugung, dass zu frühe Weihnachtsmusik eher Aggressionen auslöst als festliche Stimmung. Ich werde dann zum Grinch persönlich. Nur ohne Fell und grüne Haut.
Ich werde zum Grinch, der „Last Christmas“ mit einem Vorschlaghammer aus dem Radio prügeln will.
Die Verteidiger der Früh-Weihnachtsmusik
Aber natürlich gibt es auch die andere Seite. Die, die es lieben. Die, die sagen, es bringe sie in Stimmung. Die, die am liebsten das ganze Jahr “Driving Home for Christmas” hören würden.
Ich verstehe es. Irgendwie. Weihnachten ist schön. Es ist eine Zeit der Besinnlichkeit, der Familie, der Liebe. Und Weihnachtsmusik kann diese Gefühle verstärken.
Aber bitte! Nicht schon im September! Lasst uns doch wenigstens den Herbst genießen! Lasst uns Kastanien sammeln und Kürbissuppe essen. Lasst uns die bunten Blätter bewundern, bevor wir uns wieder in den Weihnachtstrubel stürzen.
Was tun gegen den vorweihnachtlichen Beschallungsterror?
Was also tun, wenn man ungewollt in den Genuss von zu früher Weihnachtsmusik kommt? Hier ein paar Tipps:
- Sender wechseln: Der Klassiker. Einfach weiterzappen, bis man wieder erträgliche Musik findet.
- Kopfhörer aufsetzen: Die beste Lösung, wenn man sich in öffentlichen Verkehrsmitteln befindet.
- Das Radio abschalten: Die radikalste, aber vielleicht auch effektivste Methode.
- Sich beschweren: Vielleicht hilft es ja, dem Sender eine E-Mail zu schreiben und seinem Unmut Luft zu machen. Wahrscheinlich aber nicht.
- Es mit Humor nehmen: Die beste Strategie. Einfach darüber lachen und sich denken: “In drei Monaten ist Weihnachten vorbei.”
Und wenn alles nichts hilft? Dann bleibt nur noch eins: Mitsingen! So schlimm kann es ja nicht sein. Oder doch? Na ja, zumindest ist es eine Ablenkung.
Also, haltet die Ohren steif. Und lasst euch nicht von zu früher Weihnachtsmusik den Sommer verderben. Der Dezember kommt früh genug. Glaubt mir.
Und wenn ihr im September "Stille Nacht" im Radio hört…wisst ihr, ihr seid nicht allein. Wir leiden alle zusammen.



