Zum Alten Frankfurter - Frankfurt Am Main
Okay, stellt euch vor: Ich, frisch in Frankfurt gelandet, total lost in translation (und im komplizierten U-Bahn-Netz, aber das ist eine andere Geschichte). Hunger knurrt, Orientierung gleich null. Ich frage also einen gestressten Geschäftsmann mit Aktenkoffer nach einem guten Restaurant. Seine Antwort, ohne mit der Wimper zu zucken: "Zum Alten Frankfurter. Da gehste hin." Und Leute, er hatte sowas von recht!
Denn Zum Alten Frankfurter, das ist mehr als nur ein Restaurant. Es ist eine Institution. Eine Zeitreise. Ein Stück uriges Frankfurt, das sich standhaft gegen all die schicken Neubauten und hippen Cafés stemmt. (Nicht, dass ich was gegen hippe Cafés hätte, aber manchmal braucht man eben was Bodenständiges, wisst ihr?).
Was macht den Alten Frankfurter so besonders?
Zuerst mal die Atmosphäre. Stellt euch vor: Dunkles Holz, urige Tische, karierte Tischdecken. Überall hängen alte Fotos von Frankfurt, die beweisen, dass die Stadt schon immer irgendwie besonders war. Und dann diese Geräuschkulisse: Das Klappern von Tellern, das Stimmengewirr der Gäste, der Dialekt der Kellner, der so breit ist, dass man ihn fast schneiden kann. Herrlich!
Und dann das Essen! Himmel, das Essen! Hier gibt es alles, was das hessische Herz begehrt: Grüne Soße (die echte, mit sieben Kräutern!), Frankfurter Rippchen (mit Kraut, versteht sich!), Handkäs' mit Musik (Achtung, das Ding stinkt gewaltig, aber schmeckt!). Kurz gesagt: Deftige, ehrliche Küche, die satt macht und glücklich. (Und vielleicht auch ein kleines bisschen müde, aber das ist okay. Man kann sich ja nach dem Essen noch einen Äppler gönnen... oder zwei...).
"Äppler?" fragt ihr euch jetzt vielleicht. Ja, Äppler! Das ist Apfelwein. Das Nationalgetränk der Frankfurter. Schmeckt sauer, aber erfrischend. Und passt perfekt zu den deftigen Gerichten. Probiert ihn unbedingt! (Am besten gleich einen Bembel bestellen, das ist so ein Steinkrug. Macht mehr Spaß!).
Nicht nur für Touristen!
Klar, der Alte Frankfurter ist bei Touristen beliebt. Aber was ihn wirklich auszeichnet, ist, dass hier auch viele Frankfurter selbst essen gehen. Das ist immer ein gutes Zeichen, oder? Wenn die Einheimischen ein Restaurant mögen, dann muss es ja gut sein. (Oder sie sind einfach nur Gewohnheitstiere. Aber ich glaube eher Ersteres!).
Was mir besonders gut gefällt: Die Authentizität. Hier wird nichts aufgesetzt oder inszeniert. Der Alte Frankfurter ist einfach so, wie er ist. Und das ist gut so. Er ist ein Ort, an dem man sich wohlfühlt, an dem man gut essen kann und an dem man ein Stück echtes Frankfurt erleben kann.
Tipp: Reserviert am Wochenende unbedingt einen Tisch! Der Laden ist oft rappelvoll. Und lasst euch nicht von dem manchmal etwas ruppigen Charme der Kellner abschrecken. Die meinen es nicht böse. Die sind nur... direkt. (Und wenn ihr sie nett anlächelt, werden sie ganz weich, versprochen!).
Also, wenn ihr mal in Frankfurt seid, dann geht unbedingt in den Alten Frankfurter. Lasst euch von der Atmosphäre verzaubern, vom Essen verwöhnen und vom Äppler... naja, überraschen. Ihr werdet es nicht bereuen! (Und wenn doch, dann gebt mir die Schuld. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr begeistert sein werdet!).
Und jetzt entschuldigt mich, ich habe plötzlich Hunger bekommen. Ich glaube, ich muss mal wieder Frankfurter Rippchen essen...
