5 Indikationen Der Händedesinfektion Nach Who

Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie sich fragen, ob Ihre Hände wirklich sauber sind? Gerade in Zeiten, in denen Hygiene eine so wichtige Rolle spielt, ist die korrekte Händedesinfektion unerlässlich. Aber wann genau sollten wir uns die Hände desinfizieren? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat hierzu klare Empfehlungen gegeben, die wir uns genauer ansehen sollten. Denn die richtige Händedesinfektion kann Leben retten und die Ausbreitung von Krankheiten erheblich reduzieren.

Warum Händedesinfektion so wichtig ist

Unsere Hände sind ständig im Einsatz und kommen mit unzähligen Oberflächen in Kontakt. Dadurch werden sie zu idealen Trägern für Keime, Bakterien und Viren. Eine Studie der WHO zeigt, dass bis zu 80% aller Infektionen über die Hände übertragen werden. Händedesinfektion ist somit eine der effektivsten Maßnahmen, um die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern.

Denken Sie nur daran, wie oft Sie sich unbewusst ins Gesicht fassen. Studien haben gezeigt, dass wir uns durchschnittlich 16 Mal pro Stunde ins Gesicht fassen. Dadurch können Keime leicht in unseren Körper gelangen und uns krank machen. Daher ist es so wichtig, sich bewusst zu machen, wann Händedesinfektion angebracht ist.

Die 5 Indikationen der Händedesinfektion nach WHO

Die WHO hat fünf klare Indikationen definiert, wann eine Händedesinfektion durchgeführt werden sollte. Diese Indikationen sollen uns im Alltag helfen, das Risiko einer Infektion zu minimieren und die Gesundheit von uns selbst und anderen zu schützen.

1. Vor Patientenkontakt

Diese Indikation betrifft vor allem medizinisches Personal, ist aber auch für alle anderen relevant. Bevor Sie jemanden berühren, der potenziell anfällig für Infektionen ist, sollten Sie Ihre Hände desinfizieren. Das gilt beispielsweise für den Besuch von Angehörigen im Krankenhaus oder Pflegeheim. Stellen Sie sich vor, Sie besuchen Ihre kranke Oma im Krankenhaus. Durch die Desinfektion Ihrer Hände schützen Sie sie vor zusätzlichen Keimen, die Sie möglicherweise mitbringen.

"Händedesinfektion vor Patientenkontakt schützt den Patienten vor schädlichen Keimen, die sich auf den Händen des medizinischen Personals befinden könnten." - WHO

2. Vor aseptischen Tätigkeiten

Aseptische Tätigkeiten sind Handlungen, bei denen das Risiko einer Kontamination besonders hoch ist. Das kann beispielsweise das Legen eines Katheters, das Verabreichen von Injektionen oder das Wechseln von Verbänden sein. Vor solchen Tätigkeiten ist eine gründliche Händedesinfektion unerlässlich, um zu verhindern, dass Keime in den Körper des Patienten gelangen.

Ein Beispiel: Ein Arzt bereitet eine Injektion vor. Bevor er die Nadel anfasst, desinfiziert er sich gründlich die Hände, um sicherzustellen, dass keine Bakterien in die Injektionslösung gelangen.

3. Nach Kontakt mit potenziell infektiösem Material

Diese Indikation ist besonders wichtig, wenn Sie mit Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin oder Erbrochenem in Kontakt gekommen sind. Auch nach dem Kontakt mit kontaminierten Oberflächen, wie beispielsweise Bettwäsche oder medizinischen Instrumenten, sollten Sie sich sofort die Hände desinfizieren.

Stellen Sie sich vor, Sie helfen jemandem, der sich übergeben hat. Nachdem Sie die Person versorgt haben, ist es wichtig, sich sofort die Hände zu desinfizieren, um sich selbst und andere vor möglichen Krankheitserregern zu schützen.

4. Nach Patientenkontakt

Nachdem Sie einen Patienten berührt haben, sollten Sie sich die Hände desinfizieren, unabhängig davon, ob Sie Handschuhe getragen haben oder nicht. Dies dient dazu, die Übertragung von Keimen auf andere Patienten oder Oberflächen zu verhindern.

Ein Pflegekraft hat einem Patienten beim Aufstehen geholfen. Nachdem sie den Patienten wieder ins Bett gebracht hat, desinfiziert sie sich die Hände, bevor sie den nächsten Patienten versorgt.

5. Nach Kontakt mit der direkten Patientenumgebung

Auch wenn Sie den Patienten selbst nicht berührt haben, sollten Sie sich die Hände desinfizieren, nachdem Sie sich in seiner unmittelbaren Umgebung aufgehalten haben. Das bedeutet, dass Sie sich beispielsweise nach dem Berühren des Bettgestells, des Nachttischs oder anderer Gegenstände im Patientenzimmer die Hände desinfizieren sollten. Diese Oberflächen können mit Keimen kontaminiert sein und somit eine potenzielle Infektionsquelle darstellen.

Ein Besucher unterhält sich mit einem Patienten im Krankenhaus. Nach dem Gespräch verlässt er das Zimmer und desinfiziert sich die Hände, da er möglicherweise das Bett oder den Stuhl berührt hat.

Wie man die Hände richtig desinfiziert

Es reicht nicht aus, einfach nur Desinfektionsmittel auf die Hände zu geben. Für eine effektive Händedesinfektion ist es wichtig, dass Sie das Desinfektionsmittel ausreichend lange einreiben und alle Bereiche der Hände benetzen. Die WHO empfiehlt eine Einwirkzeit von mindestens 30 Sekunden. Achten Sie darauf, dass Sie auch die Fingerzwischenräume, die Fingerspitzen, die Daumen und die Handgelenke gründlich einreiben.

So geht's richtig:

1. Geben Sie eine ausreichende Menge Desinfektionsmittel auf Ihre Handflächen (mindestens 3 ml).
2. Verreiben Sie das Desinfektionsmittel Handfläche auf Handfläche.
3. Verreiben Sie die rechte Handfläche über dem linken Handrücken und umgekehrt.
4. Verreiben Sie Handfläche auf Handfläche mit verschränkten Fingern.
5. Verreiben Sie die Außenseiten der Finger auf der gegenüberliegenden Handfläche mit verschränkten Fingern.
6. Umfassen Sie mit der rechten Hand den linken Daumen und reiben Sie ihn kreisend. Wiederholen Sie dies mit dem rechten Daumen.
7. Verreiben Sie die Fingerspitzen der rechten Hand kreisend in der linken Handfläche und umgekehrt.
8. Reiben Sie das Desinfektionsmittel ein, bis Ihre Hände trocken sind (mindestens 30 Sekunden).

Die Wahl des richtigen Desinfektionsmittels

Achten Sie darauf, ein Desinfektionsmittel zu verwenden, das wirksam gegen Bakterien, Viren und Pilze ist. In der Regel sind alkoholbasierte Desinfektionsmittel am effektivsten. Achten Sie beim Kauf auf die Inhaltsstoffe und die Zulassung des Desinfektionsmittels. Fragen Sie im Zweifelsfall in der Apotheke nach.

Tipp: Tragen Sie eine kleine Flasche Desinfektionsmittel in Ihrer Tasche mit sich, damit Sie auch unterwegs Ihre Hände desinfizieren können.

Händedesinfektion im Alltag

Auch außerhalb des medizinischen Bereichs ist die Händedesinfektion im Alltag wichtig. Denken Sie beispielsweise an folgende Situationen:

• Nach dem Einkaufen: Desinfizieren Sie Ihre Hände, nachdem Sie den Einkaufswagen oder die Waren im Supermarkt berührt haben.
• Nach der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel: Haltestangen, Griffe und Sitze in Bussen und Bahnen können mit Keimen belastet sein.
• Nach dem Besuch öffentlicher Toiletten: Öffentliche Toiletten sind oft stark frequentiert und bieten einen idealen Nährboden für Bakterien und Viren.
• Vor der Zubereitung von Speisen: Eine gründliche Händedesinfektion vor dem Kochen oder Backen schützt vor der Übertragung von Keimen auf die Lebensmittel.
• Nach dem Kontakt mit Tieren: Tiere können Krankheitserreger übertragen. Waschen oder desinfizieren Sie Ihre Hände nach dem Streicheln oder Füttern von Tieren.

Fazit

Die 5 Indikationen der Händedesinfektion nach WHO sind ein wichtiger Leitfaden, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Indem wir uns bewusst machen, wann und wie wir unsere Hände desinfizieren sollten, können wir unsere eigene Gesundheit und die Gesundheit anderer schützen. Händedesinfektion ist eine einfache, aber effektive Maßnahme, die jeder von uns im Alltag umsetzen kann. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Hände richtig zu desinfizieren, und tragen Sie so zu einer gesünderen Welt bei. Denn saubere Hände retten Leben!