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Blutdruck Im Stehen Höher Als Im Liegen


Blutdruck Im Stehen Höher Als Im Liegen

Viele von uns kennen das unangenehme Gefühl: Man steht auf, und plötzlich wird einem schwindelig, vielleicht sogar schwarz vor Augen. Oft ist das nur kurzfristig und harmlos, aber was, wenn der Blutdruck im Stehen dauerhaft höher ist als im Liegen? Dieses Phänomen, bekannt als orthostatische Hypertonie, kann verschiedene Ursachen haben und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Wir wollen uns dem Thema nähern, die Ursachen verstehen und Möglichkeiten zur Verbesserung aufzeigen. Denn auch wenn es kompliziert klingt, es gibt Wege, damit umzugehen.

Was bedeutet "Blutdruck im Stehen höher als im Liegen"?

Normalerweise passiert beim Aufstehen Folgendes: Die Schwerkraft zieht das Blut nach unten in die Beine. Um dies auszugleichen und sicherzustellen, dass das Gehirn weiterhin ausreichend mit Blut versorgt wird, verengen sich die Blutgefäße, und das Herz schlägt etwas schneller. Dieser Mechanismus sorgt dafür, dass der Blutdruck stabil bleibt. Bei manchen Menschen funktioniert dieser Mechanismus jedoch nicht richtig. Anstatt zu stabilisieren, steigt der Blutdruck im Stehen stark an, was zu Beschwerden führen kann.

Um von orthostatischer Hypertonie zu sprechen, muss der systolische Blutdruck (der obere Wert) beim Aufstehen um 20 mmHg oder mehr ansteigen, oder der diastolische Blutdruck (der untere Wert) um 10 mmHg oder mehr. Diese Diagnose sollte natürlich immer von einem Arzt gestellt werden.

Warum passiert das? Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen für orthostatische Hypertonie sind vielfältig und können von harmlosen Faktoren bis hin zu ernsthaften Erkrankungen reichen:

  • Dehydration: Flüssigkeitsmangel kann das Blutvolumen reduzieren und die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, den Blutdruck beim Aufstehen zu regulieren.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie z.B. Antidepressiva, Diuretika oder Blutdrucksenker, können orthostatische Hypertonie als Nebenwirkung verursachen.
  • Neurologische Erkrankungen: Erkrankungen wie Parkinson, Multiple Sklerose oder autonome Neuropathie können die Nerven schädigen, die den Blutdruck regulieren.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Herzinsuffizienz oder Herzklappenfehler können die Fähigkeit des Herzens beeinträchtigen, ausreichend Blut zu pumpen.
  • Alter: Mit zunehmendem Alter lässt die Elastizität der Blutgefäße nach, was die Blutdruckregulation erschweren kann.
  • Längere Bettruhe: Nach längerer Inaktivität kann der Körper Schwierigkeiten haben, sich an die aufrechte Position anzupassen.
  • Endokrine Störungen: Erkrankungen wie Diabetes können ebenfalls eine Rolle spielen.

Die Auswirkungen auf den Alltag

Die Symptome der orthostatischen Hypertonie können sehr unterschiedlich sein und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Häufige Symptome sind:

  • Schwindel oder Benommenheit beim Aufstehen
  • Sehstörungen (z.B. Schwarzwerden vor Augen)
  • Schwäche oder Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Herzrasen
  • Übelkeit
  • Ohnmachtsanfälle (in schweren Fällen)

Diese Symptome können dazu führen, dass Betroffene sich unsicher fühlen, Aktivitäten vermeiden und insgesamt weniger leistungsfähig sind. Die Angst vor Stürzen kann die Lebensqualität zusätzlich einschränken.

Gibt es auch andere Meinungen?

Es ist wichtig zu erwähnen, dass nicht alle Ärzte die orthostatische Hypertonie als eigenständige Erkrankung anerkennen. Einige sehen sie eher als ein Symptom einer anderen Grunderkrankung oder als eine normale altersbedingte Veränderung. Manche argumentieren auch, dass der Blutdruckanstieg im Stehen nicht unbedingt schädlich sein muss, solange er keine Symptome verursacht. Die Meinungen gehen hier auseinander, was die Diagnose und Behandlung manchmal erschweren kann. Deswegen ist eine gründliche Abklärung wichtig, um die individuellen Risiken und Nutzen einer Behandlung abzuwägen.

Was kann man tun? Lösungsansätze und Tipps

Die Behandlung der orthostatischen Hypertonie zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Oftmals reichen einfache Maßnahmen aus:

  • Ausreichend trinken: Trinken Sie täglich mindestens 2-3 Liter Wasser, um das Blutvolumen zu erhöhen.
  • Salzzufuhr erhöhen: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, ob eine moderate Erhöhung der Salzzufuhr sinnvoll ist. Salz hilft, Wasser im Körper zu halten. Achtung: Dies ist nicht für jeden geeignet und muss ärztlich abgeklärt werden, insbesondere bei bestehendem Bluthochdruck.
  • Langsam aufstehen: Vermeiden Sie ruckartige Bewegungen. Stehen Sie langsam auf, um dem Körper Zeit zu geben, sich anzupassen.
  • Kompressionsstrümpfe tragen: Kompressionsstrümpfe können helfen, das Blut in den Beinen zu halten und den Blutdruck zu stabilisieren.
  • Regelmäßige Bewegung: Leichte körperliche Aktivität, wie z.B. Spaziergänge oder Gymnastik, kann die Durchblutung verbessern und die Blutdruckregulation unterstützen.
  • Beine überkreuzen: Beim Stehen kann das Überkreuzen der Beine helfen, den Blutdruck kurzfristig zu erhöhen.
  • Medikamente anpassen: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Medikamente. Möglicherweise müssen Dosis oder Art der Medikamente angepasst werden.
  • Schlafen mit erhöhtem Oberkörper: Dies kann helfen, die Blutmenge im Oberkörper zu erhöhen und den Blutdruck beim Aufstehen zu stabilisieren.
  • Regelmäßige Mahlzeiten: Vermeiden Sie lange Pausen zwischen den Mahlzeiten, um Blutzuckerschwankungen zu vermeiden, die den Blutdruck beeinflussen können.

In einigen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung erforderlich sein. Es gibt verschiedene Medikamente, die helfen können, den Blutdruck zu regulieren. Ihr Arzt wird die beste Option für Sie auswählen.

Wichtig: Der Gang zum Arzt

Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie regelmäßig unter den oben genannten Symptomen leiden. Der Arzt kann die Ursache der orthostatischen Hypertonie feststellen und eine geeignete Behandlung empfehlen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können helfen, Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern.

Beispiel aus dem Leben

Stellen Sie sich Frau Müller vor, 70 Jahre alt. Seit einiger Zeit fühlt sie sich beim Aufstehen immer schwindelig. Sie hat Angst, das Haus zu verlassen, weil sie befürchtet, hinzufallen. Nach einem Besuch beim Arzt und der Diagnose orthostatische Hypertonie, ändert sie einiges in ihrem Leben. Sie trinkt mehr Wasser, trägt Kompressionsstrümpfe und steht langsam auf. Nach einigen Wochen fühlt sie sich deutlich besser und kann wieder unbeschwerter am Leben teilnehmen. Dieser Fall zeigt, dass auch einfache Maßnahmen einen großen Unterschied machen können.

Die Rolle der Ernährung

Neben ausreichend Flüssigkeit und einer eventuell erhöhten Salzzufuhr spielt auch die allgemeine Ernährung eine Rolle. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten unterstützt die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems. Vermeiden Sie stark verarbeitete Lebensmittel, zuckerhaltige Getränke und übermäßigen Alkoholkonsum. Eine gesunde Ernährung kann indirekt zur Stabilisierung des Blutdrucks beitragen.

Ein Blick in die Zukunft

Die Forschung im Bereich der Blutdruckregulation schreitet stetig voran. Es gibt vielversprechende Ansätze, die darauf abzielen, die Ursachen der orthostatischen Hypertonie besser zu verstehen und gezieltere Therapien zu entwickeln. In Zukunft könnten beispielsweise personalisierte Behandlungspläne entwickelt werden, die auf die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten zugeschnitten sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass "Blutdruck im Stehen höher als im Liegen" ein komplexes Thema ist, das viele Menschen betrifft. Es ist wichtig, die Ursachen zu verstehen, die Symptome ernst zu nehmen und rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen. Mit den richtigen Maßnahmen und einer individuellen Behandlung kann die Lebensqualität deutlich verbessert werden.

Denken Sie darüber nach:

Welche der genannten Tipps könnten Sie in Ihren Alltag integrieren, um Ihren Blutdruck besser zu unterstützen? Und wann wäre der richtige Zeitpunkt, um mit Ihrem Arzt über Ihre Beschwerden zu sprechen?
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