Blutgruppe 0 Rhesus Negativ Krankheiten
Die Blutgruppe 0 Rhesus negativ (0-) ist eine spezifische Kombination von Blutmerkmalen. Sie beschreibt, welche Antigene (Oberflächenmerkmale) sich auf den roten Blutkörperchen einer Person befinden. Wir erklären, was das genau bedeutet.
Was bedeutet Blutgruppe 0?
Jeder Mensch hat eine Blutgruppe: A, B, AB oder 0. Diese Einteilung basiert auf dem Vorhandensein oder Fehlen von A- und B-Antigenen auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen. Menschen mit Blutgruppe 0 haben weder A- noch B-Antigene. Denken Sie an kleine Aufkleber auf den Blutzellen. Blutgruppe 0 hat keine dieser Aufkleber.
Das bedeutet, dass Personen mit Blutgruppe 0 Blut an alle anderen Blutgruppen spenden können (A, B, AB und 0). Sie werden deshalb oft als Universalspender bezeichnet. Sie können aber nur Blut von anderen 0-Spendern empfangen.
Was bedeutet Rhesus negativ?
Zusätzlich zu den A- und B-Antigenen gibt es einen weiteren wichtigen Faktor: den Rhesusfaktor (Rh-Faktor). Dieser wird entweder als positiv (+) oder negativ (-) angegeben. Wenn Sie den Rh-Faktor auf Ihren roten Blutkörperchen haben, sind Sie Rhesus positiv. Wenn Sie ihn nicht haben, sind Sie Rhesus negativ.
Rhesus negativ bedeutet also, dass die roten Blutkörperchen kein D-Antigen (das ist der Rh-Faktor) besitzen. Etwa 15% der Bevölkerung sind Rhesus negativ.
Welche Krankheiten oder Risiken sind mit Blutgruppe 0 Rhesus negativ verbunden?
Die Blutgruppe 0 Rhesus negativ selbst ist keine Krankheit. Es ist einfach eine genetische Eigenschaft. Allerdings gibt es bestimmte Situationen, in denen diese Blutgruppe eine Rolle spielen kann, insbesondere während der Schwangerschaft.
Schwangerschaft und Rhesus-Inkompatibilität
Das größte Risiko im Zusammenhang mit Blutgruppe 0 Rhesus negativ tritt auf, wenn eine Rhesus-negative Mutter ein Rhesus-positives Kind trägt. Dies kann passieren, wenn der Vater des Kindes Rhesus positiv ist. In dieser Situation spricht man von einer Rhesus-Inkompatibilität.
Während der Schwangerschaft oder Geburt können kleine Mengen kindlichen Blutes in den Blutkreislauf der Mutter gelangen. Wenn das Baby Rhesus positiv ist, kann das Immunsystem der Rhesus-negativen Mutter Antikörper gegen das Rhesus-positive Blut des Babys bilden. Diese Antikörper greifen dann die roten Blutkörperchen des Babys an.
Dies kann zu einer Erkrankung des Babys führen, die als Rhesus-Erythroblastose (Morbus haemolyticus neonatorum) bekannt ist. Diese Erkrankung kann zu Gelbsucht, Anämie und in schweren Fällen zu Hirnschäden beim Baby führen.
Vorbeugung und Behandlung
Glücklicherweise kann eine Rhesus-Inkompatibilität heute sehr gut behandelt und meist verhindert werden. Rhesus-negativen Müttern wird während der Schwangerschaft und kurz nach der Geburt eine Anti-D-Immunglobulin-Spritze gegeben. Dieses Immunglobulin verhindert, dass die Mutter Antikörper gegen das Rhesus-positive Blut des Babys bildet. Durch diese Prophylaxe ist das Risiko für das Baby deutlich reduziert.
Weitere Aspekte
Abgesehen von der Schwangerschaft gibt es keine spezifischen Krankheiten, die direkt mit der Blutgruppe 0 Rhesus negativ zusammenhängen. Es gibt einige Studien, die Zusammenhänge zwischen bestimmten Blutgruppen und einem leicht erhöhten Risiko für bestimmte Krankheiten untersuchen, aber diese Ergebnisse sind oft nicht eindeutig und erfordern weitere Forschung.
Zusammenfassung
Blutgruppe 0 Rhesus negativ ist eine häufige Blutgruppe, die an sich keine Krankheit darstellt. Das größte medizinische Problem entsteht durch eine Rhesus-Inkompatibilität während der Schwangerschaft. Durch moderne medizinische Betreuung und die Gabe von Anti-D-Immunglobulin kann dieses Risiko jedoch minimiert werden. Wenn Sie Blutgruppe 0 Rhesus negativ haben, sollten Sie dies Ihrem Arzt mitteilen, insbesondere wenn Sie schwanger sind oder planen, schwanger zu werden. Die korrekte Information ist wichtig für Ihre Gesundheit und die Ihres Kindes.
