Darf Ich Trotz Krankschreibung Arbeiten Gehen
"Darf ich trotz Krankschreibung arbeiten gehen?" – Das bedeutet: Kann ich arbeiten, obwohl ich krankgeschrieben bin? Eine Krankschreibung (auch Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung) ist ein Attest vom Arzt. Es bestätigt, dass du aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten kannst.
Die einfache Antwort: Ja, aber...
Grundsätzlich darfst du trotz Krankschreibung arbeiten gehen. Die Krankschreibung ist kein Arbeitsverbot. Sie ist eine Empfehlung des Arztes. Er sagt: "Du solltest dich schonen und nicht arbeiten."
Aber: Es gibt wichtige Punkte zu beachten. Dein Ziel muss es sein, deine Gesundheit nicht zu gefährden oder zu verschlimmern.
Warum eine Krankschreibung?
Der Arzt schreibt dich krank, weil er davon ausgeht, dass deine Arbeit deine Genesung behindern würde. Das kann verschiedene Gründe haben:
- Du hast eine ansteckende Krankheit (z.B. Grippe). Du solltest nicht zur Arbeit gehen, um Kollegen nicht anzustecken.
- Du brauchst Ruhe und Schonung, um wieder gesund zu werden. Stress bei der Arbeit könnte den Heilungsprozess verzögern.
- Deine Arbeit könnte deine Krankheit verschlimmern (z.B. schwere körperliche Arbeit bei Rückenproblemen).
Was du beachten musst, wenn du trotzdem arbeiten gehst:
- Deine Gesundheit: Das Wichtigste ist, dass du deine Gesundheit nicht gefährdest. Fühlt du dich in der Lage zu arbeiten, ohne dass es dir schlechter geht? Wenn ja, dann kannst du es versuchen. Aber höre auf deinen Körper!
- Art der Arbeit: Kannst du deine Arbeit trotz deiner Krankheit gut ausführen? Wenn du beispielsweise starke Schmerzen hast und dich kaum konzentrieren kannst, ist es wahrscheinlich besser, zu Hause zu bleiben.
- Gespräch mit dem Arzt: Sprich im Idealfall mit deinem Arzt, bevor du trotz Krankschreibung wieder arbeiten gehst. Er kann dir sagen, ob es aus medizinischer Sicht Bedenken gibt.
- Gespräch mit dem Arbeitgeber: Informiere deinen Arbeitgeber, dass du trotz Krankschreibung arbeiten möchtest. Er muss damit einverstanden sein und sicherstellen, dass du keine Aufgaben erledigen musst, die deine Gesundheit gefährden könnten. Dein Arbeitgeber hat eine Fürsorgepflicht.
- Eigenverantwortung: Du trägst die Verantwortung für deine Entscheidung. Wenn du trotz Krankschreibung arbeitest und es dir schlechter geht, kannst du deinen Arbeitgeber nicht dafür verantwortlich machen.
Beispiele:
- Beispiel 1: Du hast eine leichte Erkältung ohne Fieber. Du fühlst dich etwas schlapp, aber kannst dich gut konzentrieren. Du könntest im Homeoffice arbeiten und E-Mails beantworten.
- Beispiel 2: Du hast eine schwere Grippe mit Fieber und starken Gliederschmerzen. Du solltest auf keinen Fall arbeiten gehen, da du dich auskurieren musst und andere anstecken könntest.
- Beispiel 3: Du hast dir den Arm gebrochen und bist krankgeschrieben. Wenn dein Job hauptsächlich Büroarbeit beinhaltet und du mit deinem Gipsarm tippen kannst, könntest du eventuell wieder arbeiten. Sprich aber unbedingt mit deinem Arzt und Arbeitgeber!
Wichtig:
Es gibt Situationen, in denen du auf keinen Fall arbeiten solltest, auch wenn du dich subjektiv etwas besser fühlst:
- Bei ansteckenden Krankheiten (z.B. Grippe, Corona)
- Nach Operationen, bei denen du dich schonen musst.
- Wenn du Schmerzmittel einnimmst, die deine Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen.
Zusammenfassung:
Darf ich trotz Krankschreibung arbeiten gehen? Ja, grundsätzlich. Aber du musst immer deine Gesundheit in den Vordergrund stellen. Sprich mit deinem Arzt und deinem Arbeitgeber. Wäge die Vor- und Nachteile sorgfältig ab, bevor du eine Entscheidung triffst. Die Krankschreibung ist eine Empfehlung, die du ernst nehmen solltest.
Denke daran: Deine Gesundheit ist wichtiger als die Arbeit. Wenn du dir unsicher bist, bleibe lieber zu Hause und kuriere dich aus.
