Flecken Auf Der Lunge Was Kann Das Sein

Ein Fleck auf der Lunge, im medizinischen Kontext oft als Lungenrundherd oder Lungenknoten bezeichnet, ist eine umschriebene, meist rundliche Verschattung, die auf einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs oder einer Computertomographie (CT) der Lunge sichtbar wird.

Es ist wichtig zu verstehen, dass ein solcher Fleck nicht zwangsläufig ein Zeichen für eine schwere Erkrankung wie Krebs ist. Viele gutartige Ursachen können dahinterstecken. Die weitere Abklärung ist aber entscheidend, um die Ursache zu ermitteln.

Wie geht man bei der Abklärung vor? Hier sind die Schritte:

1. Bildgebende Verfahren:

Zuerst wird die Größe, Form und Dichte des Flecks genau beurteilt. Eine CT-Untersuchung mit Kontrastmittel kann hier oft detailliertere Informationen liefern als eine einfache Röntgenaufnahme. Beispielsweise kann ein "verkalkter" Fleck eher auf eine alte, ausgeheilte Entzündung hindeuten.

Beispiel: Ein kleiner, glattrandiger Fleck von 5 mm Größe, der in einer Voruntersuchung vor zwei Jahren bereits vorhanden war und sich nicht verändert hat, wird in der Regel als unbedenklich eingestuft.

2. Anamnese und Risikofaktoren:

Der Arzt wird nach Ihrer Krankengeschichte fragen, insbesondere nach Vorerkrankungen der Lunge, Rauchen, beruflicher Exposition gegenüber Schadstoffen und ob Sie kürzlich eine Infektion hatten. Auch Reisen in Gebiete mit erhöhter Tuberkulose-Rate sind relevant.

Beispiel: Ein starker Raucher mit chronischer obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) hat ein höheres Risiko, dass ein Lungenfleck bösartig ist, als ein Nichtraucher ohne Vorerkrankungen.

3. Weitere Untersuchungen:

Abhängig von den Ergebnissen der ersten Untersuchungen können weitere Tests erforderlich sein. Dazu gehören beispielsweise Blutuntersuchungen, um Entzündungsmarker oder Tumormarker zu bestimmen. In manchen Fällen ist eine Bronchoskopie (Lungenspiegelung) notwendig, bei der eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen wird.

Beispiel: Finden sich im Blut erhöhte Tumormarker und die CT zeigt einen unregelmäßig geformten Fleck, wird der Arzt wahrscheinlich eine Bronchoskopie oder eine andere Methode zur Gewebeentnahme empfehlen.

4. Ursachen für Lungenflecken:

Die möglichen Ursachen sind vielfältig. Gutartige Ursachen sind beispielsweise Infektionen (z.B. Lungenentzündung, Tuberkulose, Pilzinfektionen), Granulome (kleine entzündliche Knötchen, z.B. bei Sarkoidose) oder Narben. Bösartige Ursachen können Lungenkrebs oder Metastasen anderer Krebsarten sein.

Beispiel: Ein Patient mit einer kürzlich überstandenen Grippe, der nun einen kleinen Lungenfleck aufweist, könnte diesen von einer leichten Lungenentzündung behalten haben, die im Rahmen der Grippe entstanden ist.

5. Behandlung:

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Gutartige Ursachen müssen oft nicht behandelt werden, sondern werden nur beobachtet. Infektionen werden mit Antibiotika oder Antimykotika behandelt. Bei bösartigen Ursachen kommen Operation, Chemotherapie oder Strahlentherapie in Frage.

Beispiel: Ein Lungenfleck, der sich als Tuberkulose herausstellt, wird mit einer mehrmonatigen Antibiotikatherapie behandelt.

Die frühzeitige Abklärung eines Lungenflecks ist wichtig, da sie im Falle einer bösartigen Erkrankung die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung erhöht. Ebenso wichtig ist es, unnötige Sorgen und Ängste zu vermeiden, indem man eine klare Diagnose stellt und unnötige invasive Eingriffe vermeidet.