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Gmbh Natürliche Oder Juristische Person


Gmbh Natürliche Oder Juristische Person

Stellen Sie sich vor, Sie haben eine brillante Geschäftsidee. Sie wollen ein Unternehmen gründen, aber die persönliche Haftung schreckt Sie ab. Wie können Sie Ihre privaten Vermögenswerte schützen und gleichzeitig unternehmerisch tätig sein? Die Antwort liegt oft in der Wahl der richtigen Rechtsform. Eines der beliebtesten Modelle in Deutschland ist die Gesellschaft mit beschränkter Haftung, kurz GmbH. Aber was bedeutet es eigentlich, dass eine GmbH eine juristische Person ist, und wie unterscheidet sie sich von einer natürlichen Person?

GmbH: Mehr als nur ein Name

Die GmbH ist eine Kapitalgesellschaft und stellt eine eigenständige Rechtspersönlichkeit dar. Das bedeutet, dass sie im Rechtsverkehr wie eine eigenständige Person behandelt wird. Um das besser zu verstehen, müssen wir zunächst die Begriffe "natürliche Person" und "juristische Person" definieren.

Natürliche Person: Der Mensch im Mittelpunkt

Eine natürliche Person ist jeder Mensch, der von Geburt an Träger von Rechten und Pflichten ist. Sie können Verträge abschließen, Eigentum besitzen, klagen und verklagt werden. Kurz gesagt: Sie sind ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft mit allen dazugehörigen Rechten und Pflichten. Denken Sie an sich selbst, Ihre Freunde und Familie. Jeder von uns ist eine natürliche Person.

Juristische Person: Eine künstliche Rechtseinheit

Im Gegensatz dazu ist eine juristische Person eine vom Gesetz geschaffene Rechtseinheit. Sie ist kein Mensch aus Fleisch und Blut, sondern eine Organisation oder ein Zusammenschluss von Personen (oder Kapital), dem die Rechtsfähigkeit verliehen wurde. Sie kann ebenfalls Verträge abschließen, Eigentum besitzen, klagen und verklagt werden, genau wie eine natürliche Person. Allerdings handelt sie immer durch ihre Organe, also die Personen, die sie vertreten (z.B. Geschäftsführer einer GmbH). Die GmbH ist nur *ein* Beispiel für eine juristische Person. Andere Beispiele sind Aktiengesellschaften (AGs), Vereine (e.V.) und Stiftungen.

Die GmbH als juristische Person: Konsequenzen und Vorteile

Die Tatsache, dass eine GmbH eine juristische Person ist, hat weitreichende Konsequenzen und bietet entscheidende Vorteile:

  • Haftungsbeschränkung: Das ist wohl der wichtigste Vorteil. Da die GmbH eine eigenständige Rechtspersönlichkeit ist, haftet sie für ihre Verbindlichkeiten mit ihrem Gesellschaftsvermögen. Die Gesellschafter, also die natürlichen (oder juristischen!) Personen, die Anteile an der GmbH halten, haften in der Regel *nicht* mit ihrem Privatvermögen. Es sei denn, es liegen besondere Umstände vor, wie z.B. eine Durchgriffshaftung oder eine persönliche Bürgschaft.
  • Eigene Rechtspersönlichkeit: Die GmbH kann unter ihrem eigenen Namen auftreten, Verträge abschließen, Eigentum erwerben und veräußern, Mitarbeiter einstellen und entlassen usw. Sie ist unabhängig von den Gesellschaftern.
  • Kontinuität: Die Existenz der GmbH ist unabhängig von den Gesellschaftern. Der Tod eines Gesellschafters oder der Verkauf von Anteilen hat in der Regel keinen Einfluss auf den Fortbestand der GmbH.
  • Steuerliche Vorteile: Die GmbH unterliegt der Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer. Die steuerliche Belastung kann je nach Situation vorteilhafter sein als bei Einzelunternehmen oder Personengesellschaften, insbesondere wenn Gewinne thesauriert (im Unternehmen behalten) werden sollen.
  • Professionelles Image: Die Rechtsform der GmbH vermittelt oft ein professionelleres Image als beispielsweise ein Einzelunternehmen. Dies kann bei Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern von Vorteil sein.

Beispiel: Die fiktive "Kreativ GmbH"

Stellen wir uns die "Kreativ GmbH" vor, ein Unternehmen, das Webdesign und Marketingdienstleistungen anbietet. Die GmbH wurde von drei Freunden gegründet: Anna, Ben und Clara. Jeder von ihnen hält einen Teil der Anteile. Die Kreativ GmbH schließt einen Vertrag mit einem großen Unternehmen ab, um deren Website neu zu gestalten. Aus unvorhergesehenen Gründen läuft das Projekt schief, und die Kreativ GmbH kann die vereinbarten Leistungen nicht erbringen. Das große Unternehmen verklagt die Kreativ GmbH auf Schadensersatz. Da die Kreativ GmbH eine juristische Person ist, haftet sie mit ihrem Gesellschaftsvermögen. Anna, Ben und Clara haften in der Regel *nicht* mit ihrem Privatvermögen für die Schulden der GmbH.

Die Gründung einer GmbH: Was ist zu beachten?

Die Gründung einer GmbH ist mit einigen Formalitäten und Kosten verbunden. Hier sind die wichtigsten Schritte:

  • Gesellschaftsvertrag: Erstellung eines Gesellschaftsvertrags, der die Rechte und Pflichten der Gesellschafter regelt. Dieser muss notariell beurkundet werden.
  • Stammeinlage: Einzahlung des Stammkapitals (mindestens 25.000 Euro).
  • Handelsregistereintragung: Eintragung der GmbH in das Handelsregister.
  • Gewerbeanmeldung: Anmeldung des Gewerbes beim Gewerbeamt.
  • Steuerliche Anmeldung: Anmeldung beim Finanzamt.

Es ist ratsam, sich bei der Gründung einer GmbH von einem Rechtsanwalt oder Steuerberater beraten zu lassen, um Fehler zu vermeiden und die optimale Gestaltung zu finden.

GmbH & Co. KG: Eine Sonderform

Es gibt auch die Rechtsform der GmbH & Co. KG, die eine Mischform aus GmbH und Kommanditgesellschaft (KG) ist. Hierbei ist die GmbH der Komplementär (Vollhafter) der KG und haftet somit unbeschränkt, allerdings nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen. Die Kommanditisten (Teilhafter) haften nur beschränkt bis zur Höhe ihrer Einlage. Diese Rechtsform wird oft gewählt, um die Vorteile der Haftungsbeschränkung einer GmbH mit den steuerlichen Vorteilen einer Personengesellschaft zu kombinieren.

Fazit: Die GmbH als flexible und sichere Option

Die GmbH ist eine beliebte und flexible Rechtsform für Unternehmen in Deutschland. Die Haftungsbeschränkung, die eigene Rechtspersönlichkeit und das professionelle Image machen sie zu einer attraktiven Option für Gründer und etablierte Unternehmen. Allerdings ist die Gründung und Führung einer GmbH mit Aufwand und Kosten verbunden. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen und sich professionell beraten zu lassen, um die richtige Entscheidung für Ihr Unternehmen zu treffen. Denken Sie daran: Die Wahl der Rechtsform ist eine strategische Entscheidung, die maßgeblich den Erfolg Ihres Unternehmens beeinflussen kann. Machen Sie Ihre Hausaufgaben!

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