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Unterfunktion Der Schilddrüse Beim Hund


Unterfunktion Der Schilddrüse Beim Hund

Die Hypothyreose, oder Schilddrüsenunterfunktion, ist eine relativ häufige endokrine Erkrankung bei Hunden. Sie entsteht, wenn die Schilddrüse nicht mehr genügend Schilddrüsenhormone produziert. Diese Hormone sind essentiell für zahlreiche Körperfunktionen, einschließlich des Stoffwechsels, der Herzfrequenz, der Körpertemperatur und der kognitiven Funktionen. Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, die die Lebensqualität des Hundes erheblich beeinträchtigen können.

Ursachen der Hypothyreose beim Hund

Die häufigste Ursache für Hypothyreose beim Hund ist die autoimmune Zerstörung der Schilddrüse. Dies bedeutet, dass das Immunsystem des Hundes fälschlicherweise die Schilddrüse angreift und zerstört. Es gibt zwei Haupttypen der autoimmunen Zerstörung:

Lymphozytäre Thyreoiditis

Dies ist die häufigste Form der Hypothyreose. Dabei infiltrieren Lymphozyten, eine Art von weißen Blutkörperchen, die Schilddrüse und verursachen eine chronische Entzündung, die allmählich die Schilddrüsenzellen zerstört. Die genauen Ursachen für die Entwicklung einer lymphozytären Thyreoiditis sind nicht vollständig geklärt, genetische Prädispositionen scheinen jedoch eine Rolle zu spielen.

Idiopathische Schilddrüsenatrophie

Bei dieser Form der Hypothyreose schrumpft die Schilddrüse, und das Schilddrüsengewebe wird durch Fettgewebe ersetzt. Die Ursache der idiopathischen Schilddrüsenatrophie ist unbekannt, sie wird aber ebenfalls als eine mögliche Folge einer autoimmunen Reaktion betrachtet.

Weniger häufige Ursachen für Hypothyreose sind:

  • Neoplasien (Tumoren) der Schilddrüse: Obwohl selten, können Tumore die normale Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen.
  • Jodmangel: Ein Mangel an Jod in der Ernährung kann die Produktion von Schilddrüsenhormonen beeinträchtigen. Dies ist jedoch in Ländern, in denen kommerzielles Hundefutter verwendet wird, eher selten, da dieses in der Regel ausreichend Jod enthält.
  • Medikamente: Einige Medikamente, wie z.B. Sulfonamide, können die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen.
  • Kongenitale Hypothyreose: In seltenen Fällen werden Welpen mit einer unterentwickelten oder fehlenden Schilddrüse geboren.

Symptome der Hypothyreose

Die Symptome der Hypothyreose sind vielfältig und können von Hund zu Hund unterschiedlich sein. Sie entwickeln sich oft schleichend und können zunächst unauffällig sein. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Lethargie und Müdigkeit: Der Hund ist weniger aktiv, schläft mehr und zeigt wenig Interesse an Spaziergängen oder Spielen.
  • Gewichtszunahme: Trotz normaler oder sogar reduzierter Futteraufnahme nimmt der Hund an Gewicht zu.
  • Hautprobleme: Trockene, schuppige Haut, Haarausfall (besonders an den Flanken und am Schwanz), dünnes und stumpfes Fell, sowie wiederkehrende Hautinfektionen können auftreten. Das Fellwachstum kann verlangsamt sein.
  • Kälteintoleranz: Der Hund friert leichter und sucht Wärme.
  • Herzprobleme: Eine verlangsamte Herzfrequenz (Bradykardie) kann auftreten.
  • Neurologische Symptome: In seltenen Fällen können neurologische Symptome wie Ataxie (Koordinationsstörungen), Kopfschiefhaltung oder Krampfanfälle auftreten.
  • Veränderungen im Verhalten: Manche Hunde zeigen Verhaltensänderungen wie Aggressivität oder Angst.
  • Trägheit: Langsamere Reflexe und eine verminderte Reaktionsfähigkeit können beobachtet werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Hunde mit Hypothyreose alle diese Symptome zeigen. Manche Hunde zeigen nur einige wenige Symptome, während andere eine breitere Palette von Symptomen aufweisen. Daher ist es wichtig, bei Verdacht auf Hypothyreose einen Tierarzt aufzusuchen.

Diagnose der Hypothyreose

Die Diagnose der Hypothyreose basiert auf einer Kombination aus klinischen Anzeichen, der Anamnese des Hundes und den Ergebnissen von Blutuntersuchungen. Der Tierarzt wird in der Regel eine umfassende körperliche Untersuchung durchführen und nach den oben genannten Symptomen suchen.

Die wichtigsten Blutuntersuchungen zur Diagnose der Hypothyreose sind:

  • Gesamt-T4 (Thyroxin): Dies ist die am häufigsten gemessene Schilddrüsenhormonkonzentration. Ein niedriger Gesamt-T4-Wert kann auf eine Hypothyreose hinweisen, ist aber nicht immer aussagekräftig, da er durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden kann (z.B. Medikamente, andere Erkrankungen).
  • Freies T4 (fT4) per Equilibrium Dialysis: Dies ist ein genauerer Test zur Bestimmung der T4-Konzentration, da er nicht so stark durch andere Faktoren beeinflusst wird wie der Gesamt-T4-Wert. Ein niedriger freies T4-Wert ist ein starker Hinweis auf Hypothyreose.
  • TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon): TSH wird von der Hypophyse ausgeschüttet, um die Schilddrüse zur Produktion von Schilddrüsenhormonen anzuregen. Bei Hypothyreose ist der TSH-Wert in der Regel erhöht, da die Hypophyse versucht, die Schilddrüse zur Hormonproduktion anzuregen.
  • Thyroglobulin-Autoantikörper (TgAA): Dieser Test kann verwendet werden, um das Vorliegen einer autoimmunen Thyreoiditis zu bestätigen. Ein positiver TgAA-Test deutet darauf hin, dass das Immunsystem des Hundes die Schilddrüse angreift.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Interpretation der Schilddrüsenwerte komplex sein kann und von der klinischen Situation des Hundes abhängt. Daher ist es wichtig, die Ergebnisse der Blutuntersuchungen von einem Tierarzt beurteilen zu lassen.

In einigen Fällen kann der Tierarzt auch eine Schilddrüsenszintigraphie durchführen, um die Funktion der Schilddrüse zu beurteilen. Bei dieser Untersuchung wird dem Hund eine radioaktive Substanz injiziert, die von der Schilddrüse aufgenommen wird. Anschließend wird mit einer speziellen Kamera ein Bild der Schilddrüse aufgenommen, um ihre Größe, Form und Aktivität zu beurteilen.

Behandlung der Hypothyreose

Die Behandlung der Hypothyreose besteht in der Regel in der lebenslangen Verabreichung von synthetischem Schilddrüsenhormon (Levothyroxin). Levothyroxin ist ein synthetisches T4-Hormon, das den Mangel an körpereigenem Schilddrüsenhormon ausgleicht.

Die Dosierung von Levothyroxin muss individuell an den Hund angepasst werden. Der Tierarzt wird in der Regel mit einer niedrigen Dosis beginnen und diese dann schrittweise erhöhen, bis die Symptome des Hundes verschwinden und die Schilddrüsenwerte im Normalbereich liegen. Nach Beginn der Behandlung sind regelmäßige Blutuntersuchungen erforderlich, um die Dosierung anzupassen.

Die meisten Hunde sprechen gut auf die Behandlung mit Levothyroxin an. Die Symptome der Hypothyreose verschwinden in der Regel innerhalb weniger Wochen nach Beginn der Behandlung. Es ist wichtig, die Levothyroxin-Tabletten täglich und konsequent zu verabreichen, um die Schilddrüsenhormonwerte stabil zu halten. Eine Unterbrechung der Behandlung kann zu einem Wiederauftreten der Symptome führen.

In seltenen Fällen kann es bei der Behandlung mit Levothyroxin zu Nebenwirkungen kommen, wie z.B. erhöhter Durst, erhöhter Harndrang oder Nervosität. Diese Nebenwirkungen sind in der Regel mild und verschwinden nach Anpassung der Dosierung.

Prognose

Die Prognose für Hunde mit Hypothyreose ist gut, solange die Erkrankung diagnostiziert und behandelt wird. Mit einer lebenslangen Behandlung mit Levothyroxin können die meisten Hunde ein normales und gesundes Leben führen. Es ist jedoch wichtig, die Behandlung konsequent fortzusetzen und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt durchführen zu lassen, um die Schilddrüsenwerte zu überwachen und die Dosierung bei Bedarf anzupassen.

Rassenprädisposition

Einige Hunderassen sind anfälliger für Hypothyreose als andere. Zu den Rassen mit einem erhöhten Risiko gehören:

  • Golden Retriever
  • Dobermann Pinscher
  • Irish Setter
  • Boxer
  • Neufundländer
  • Dackel
  • Cocker Spaniel
  • Zwergschnauzer

Dies bedeutet jedoch nicht, dass nur diese Rassen an Hypothyreose erkranken können. Jede Hunderasse, und auch Mischlinge, können betroffen sein.

Real-World Beispiel: Eine Studie, die in der "Journal of Veterinary Internal Medicine" veröffentlicht wurde, untersuchte die Prävalenz von Hypothyreose bei verschiedenen Hunderassen. Die Ergebnisse zeigten, dass der Golden Retriever im Vergleich zu anderen Rassen ein signifikant höheres Risiko hatte, an Hypothyreose zu erkranken. Genauer gesagt, wurde festgestellt, dass Golden Retriever etwa viermal häufiger an Hypothyreose erkranken als Hunde anderer Rassen in der Studie. Ähnliche Studien haben auch für andere der oben genannten Rassen eine höhere Prävalenz festgestellt.

Was tun bei Verdacht?

Wenn Sie bei Ihrem Hund Symptome beobachten, die auf eine Hypothyreose hindeuten könnten, ist es wichtig, unverzüglich einen Tierarzt aufzusuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können die Lebensqualität Ihres Hundes erheblich verbessern. Der Tierarzt kann die notwendigen Untersuchungen durchführen, um die Diagnose zu bestätigen und eine geeignete Behandlung einzuleiten.

Achten Sie auf Veränderungen im Verhalten, Gewicht, Fell und Energielevel Ihres Hundes. Dokumentieren Sie diese Beobachtungen und teilen Sie sie Ihrem Tierarzt mit.

Fazit

Hypothyreose ist eine behandelbare Erkrankung, die jedoch nicht unbehandelt bleiben sollte. Eine rechtzeitige Diagnose und die konsequente Einnahme von Levothyroxin ermöglichen es den meisten betroffenen Hunden, ein beschwerdefreies Leben zu führen. Bleiben Sie wachsam, beobachten Sie Ihren Hund aufmerksam und suchen Sie bei Verdacht auf Hypothyreose den Rat eines Tierarztes.

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