Wann Trägt Man Handschuhe In Der Pflege
In der Pflege sind Handschuhe ein wichtiger Bestandteil des Schutzes – sowohl für die Pflegekraft als auch für den Patienten. Aber wann genau trägt man sie? Hier eine einfache Erklärung.
Was sind Pflegehandschuhe?
Pflegehandschuhe sind Schutzhandschuhe, die in verschiedenen Materialien (Latex, Nitril, Vinyl) erhältlich sind. Sie bilden eine Barriere zwischen der Haut der Pflegekraft und potenziell infektiösen Materialien oder gefährlichen Substanzen.
Wann sind Handschuhe Pflicht?
Es gibt klare Situationen, in denen das Tragen von Handschuhen in der Pflege Pflicht ist:
- Kontakt mit Körperflüssigkeiten: Dazu gehören Blut, Urin, Stuhl, Erbrochenes, Speichel, Wundsekret. Denk daran: Beim Wechseln einer Windel oder beim Reinigen von Erbrochenem sind Handschuhe unerlässlich.
- Kontakt mit Schleimhäuten: Bei der Mundpflege oder beim Einführen eines Katheters sind Handschuhe wichtig.
- Kontakt mit nicht-intakter Haut: Bei der Versorgung von Wunden, Geschwüren oder Ekzemen schützen Handschuhe vor Infektionen.
- Bei Verdacht auf Infektion: Wenn ein Patient eine ansteckende Krankheit hat, die durch Kontakt übertragen werden kann (z.B. MRSA, Norovirus), sind Handschuhe ein Muss.
- Beim Umgang mit medizinischen Geräten: Bei der Reinigung und Desinfektion von medizinischen Geräten, die mit Körperflüssigkeiten in Kontakt gekommen sind.
Warum sind Handschuhe so wichtig?
Handschuhe reduzieren das Risiko der Übertragung von Krankheitserregern. Stell dir vor, du hilfst einem Patienten beim Aufstehen und er hat eine kleine, unbemerkte Wunde an der Hand. Ohne Handschuhe könnten Bakterien von seiner Hand auf deine gelangen und umgekehrt. Handschuhe verhindern diesen Austausch.
Welche Arten von Handschuhen gibt es?
Die gängigsten Arten von Pflegehandschuhen sind:
- Latexhandschuhe: Bieten guten Schutz, können aber Allergien auslösen.
- Nitrilhandschuhe: Eine gute Alternative für Latexallergiker, bieten ebenfalls guten Schutz.
- Vinylhandschuhe: Weniger widerstandsfähig als Latex oder Nitril, aber eine kostengünstigere Option für weniger riskante Aufgaben.
Wähle die Handschuhe passend zur Aufgabe und beachte eventuelle Allergien!
Richtiges An- und Ausziehen der Handschuhe
Das korrekte An- und Ausziehen der Handschuhe ist entscheidend, um Kontamination zu vermeiden:
- Händedesinfektion: Vor dem Anziehen der Handschuhe Hände gründlich desinfizieren.
- Handschuhe anziehen: Achte darauf, die Außenseite der Handschuhe nicht zu berühren.
- Nach der Tätigkeit: Ziehe die Handschuhe aus, ohne die Haut zu berühren. Greife dazu den Handschuh am Handgelenk und ziehe ihn nach unten.
- Entsorgung: Entsorge die gebrauchten Handschuhe in einem dafür vorgesehenen Behälter.
- Händedesinfektion: Nach dem Ausziehen der Handschuhe Hände erneut desinfizieren.
Wichtige Tipps
- Einmalgebrauch: Handschuhe sind nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Nach Gebrauch sofort entsorgen.
- Passform: Die Handschuhe sollten gut sitzen, aber nicht zu eng sein.
- Regelmäßiger Wechsel: Wechsel die Handschuhe regelmäßig, besonders wenn sie beschädigt sind oder wenn du von einer Aufgabe zur nächsten wechselst.
- Hautpflege: Regelmäßiges Händewaschen und Desinfizieren kann die Haut austrocknen. Verwende regelmäßig eine feuchtigkeitsspendende Handcreme.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Tragen von Handschuhen in der Pflege ein wichtiger Bestandteil des Infektionsschutzes ist. Achte auf die richtige Anwendung und wähle die passenden Handschuhe für die jeweilige Aufgabe. So schützt du dich und deine Patienten!
